Lobenberg: Der Basis Blaufränkisch von Sankt Antony. Die Reben wachsen im Ölberg und im Pettenthal, was allerdings laut VDP Weingesetzgebung nicht auf den Flaschen stehen darf. Relativ neue Reben. Im Schnitt nicht älter als 10 Jahre. Es sind ein paar gepfropfte alte Reben dabei. Die Trauben werden Anfang/Mitte Oktober geerntet, komplett entrappt und im offenen Holzgärständern spontan vergoren. Ausbau zu einem Fünftel in neuen, der Rest in gebrauchten Fässern. 12 Monate Verbleib auf der Vollhefe, dann abgestochen in ein Stückfass, wo der Wein noch ein halbes Jahr bleibt. Dann direkt unfiltriert in die Füllung. Und dieser, in Deutschland auch Lemberger genannte Wein, der von der Struktur her aber viel mehr dem Österreichischen Blaufränkisch entspricht, zeigt in diesem Preisbereich eine unglaublich Wucht. Eine tiefe, würzige Nase. Konzentrierte Erdbeere, schwarze Kirsche. Hohe Intensität, ganz satte Brombeere und gemahlene Himbeere, dunkle Zwetsche, viel Rauch. Ein guter Holzeinfluss ist spürbar. Viel Dampf, dunkle Erden, dann kommt Lakritze sowie ein bisschen Johannisbrot. Diese sehr spezielle Würzigkeit. Auch Holunder. Dem Mund kann man fast gar nicht glauben, dass so junge Reben so viel Intensität abgegeben. So tolle präsente Säure und so intensive Frucht. Das Holz balanciert das Ganze auf einem wunderschönen Level. Auch hier wieder diese Kombination aus würzigem Johannisbrot, Holunder sowie Eukalyptus und Minze. Und dann kommt diese intensive Frucht. Süße schwarze Maulbeere, viel Schlehe, und wieder diese gemahlene Himbeere. Voller Intensität, dunkelwürzig, fast ein bisschen geheimnisvoll. Die Tannine sind butterweich und total geschliffen. Nichts Hartes, aber hohe, intensive Kraft zeigend. Fast Pinot Noir haft in der Filigranität und Leichtigkeit, und trotzdem üppigste Intensität in der Frucht. Toller Wein, und in diesem Preisbereich selbst in Österreich, schwer zu toppen. 93+/100