Lobenberg: Auf der Insel Giglio, einem toskanischen Archipel, wird in äußerst geringen Mengen der weiße Testamatta aus der eigenwilligen Rebsorte Ansonica produziert. Die Trauben kommen aus vier verschiedenen Lagen Serrone, Radice, Scopeto und Olivello, die auf terrassierten Höhenlagen in Nordost-Ausrichtung angelegt sind. Nach der sorgfältigen Handlese in kleine Kisten wurden die Trauben vollständig entrappt und dann bei kalten Temperaturen im Stahltank vergoren. Anschließend wird der Großteil in Barriques umgezogen, wo der Wein sieben Monate lang auf der Feinhefe reift, 30 Prozent des Weins bleiben im Stahltank. Leuchtendes Strohgelb. Die Nase war in der Jugend des Weins zunächst eher zaghaft, was ihre Intensität angeht, dafür aber aromatisch umso wilder! Mit etwas Flaschenreife werden die Aromen immer cremiger und reichhaltiger, sie erinnern dann sogar an einen Riesling aus dem Elass mit beinahe öligen Textur und einem Hauch Petrol. Eingelegte Ananas, Honigmelone, gelbe Äpfel, Williams- und Mostbirnen, ein Hauch Ingwer und Kurkuma, frisches Gesteinsmehl, weiße Obstblüten und salzige Seeluft spielen mit der erfrischenden Säure des Weins. Nach etwas Zeit im Glas kommen Wacholderbeeren und Angelika hinzu – die Aromen kommen wie eine schwebend leichte Version eines Gin & Tonic daher! Auch der Mundeintritt ist knackig, salzig und steinig. Auch er legt mit ein paar Jahren mehr in der Flasche an Dichte und Intensität zu. Karge, leicht bittere mediterrane Kräuter, Melisse, Zitronenabrieb und Bitterorangen gehen in Gesteinsmehl und Meerwasser über. Der Wein lebt durch seine würzige Aromatik und zitrische Frische à la Amalfi-Zitronen-Abrieb, die dezent griffige Haptik und seine salzige Frische. Im Nachhall kommen ein Hauch Crème Karamell und Vanille hinzu. Eine Rarität und ein echtes Unikat, dazu ein schicker, hoch individueller Wein für erfahrene Genießer.