Lobenberg: Von reinsortigen, uralten Ansonica Busch-Reben aus dem Pietrabona-Weinberg, der auf granithaltigen Sandböden auf 50 bis 150 Höhenmetern über dem thyrrenischen Meer auf der Insel Giglio thront. 2018 wurde die Lage erstmalig aus dem Testamatta separiert. Nach der sorgfältigen Handlese in kleine Kisten wurden die Trauben vollständig entrappt und dann bei kalten Temperaturen im Stahltank vergoren. Anschließend wird der Großteil in Barriques umgezogen, wo der Wein sieben Monate lang auf der Feinhefe reift, 30 Prozent des Weins bleiben im Stahltank. Die Weinberge ergeben winzigste Erträge und der Wein ist somit fast unauffindbar. In jeder Hinsicht spektakulär. Leuchtendes Strohgelb. Die Nase ist deutlich dichter und cremiger als die des Testamatta Bianco. Nektarine, Pfirsich, saftige gelbe Äpfel, Mango und etwas Mandarinenzeste mit Margeriten, Kamillenblüten, Geißblatt und Salbei. Blanchierte und geschälte Mandeln kommen hinzu, sobald der Wein im Glas ein paar Grad wärmer wird. Auch der Colore Bianco wird mit etwas Flaschenreife zunehmend dichter – der Stoff ist echt erstaunlich und von immenser mineralischer Intensität! Der Mundeintritt ist cremig, beinahe von öliger Textur. Zimt, Vanille, Milchkaramell, Muskatnuss und Kardamom im Spiel mit Weinbergspfirsich und grüner Pflaume. Dieser Colore hat eine leicht griffige, phenolische Textur, der Nachhall ist würzig, dezent bitter und salzig mit etwas Ingwer- und Kräuterschärfe. Wie auch der Testamatta ist der Colore Bianco kein Wein, der mit druckvoller Intensität auf den Gaumen knallt, sondern eher ein eigenwilliger Finesse-Wein, der durch seine Eleganz zu beeindrucken weiß. Eine imaginäre Kombination aus spannungsgeladenem mineralischem Chablis und der Cremigkeit eines Vermentino. Ich wage zu sagen, dass er sogar Liebhaber weißer Burgunder abholen kann. Einzigartig und phänomenal gut!