Lobenberg: Der Casamatta Bianco setzt sich aus 60 Prozent Vermentino, 30 Prozent Trebbiano und 10 Prozent Ansonica zusammen. Ansonica stammt eigentlich aus Sizilien und ist in Italien außerhalb der Insel vermehrt nur in der Toskana zu finden. Bibi Graetz hat ein Faible für die selten zu findende Rebsorte. Die Farbe des Casamatta, was übersetzt etwa so viel wie verrücktes Haus heißt, ist hellgelb, mit leicht grünen, aber auch goldenen Reflexen. Die von der Farbe bereits vermutete Leichtigkeit springt auch sofort in die Nase, leichte gelbe Früchte, ein wenig Exotik, zitrische Noten und eine betörende, frische Mineralik. Fast schon salin. Das kommt vielleicht auch von dem Anteil der Trauben, die aus den Weingärten direkt am tyrrhenischen Meer stammen. Blind könnte man fast auf Riesling schließen. Im Mund dann weitaus weniger rieslingtypisch, leicht und tänzelnd bleibt der Casamatta Bianco zwar, auch mit einer tollen, salzigen Frische, aber der Wein ist weitaus cremiger als erwartet. Auf keinen Fall fett, aber einfach nicht so straff wie erwartet, eher charmanter und ausladender. Leicht ätherisch und weiter zitrisch im Abgang, das ist ein toller, unkomplizierter Wein, der wunderbar zur Mittelmeerküche passt.