Bernhard Huber: Chardonnay Sekt Blanc de Blancs Brut Nature 2018

Lobenberg: Der Blanc de Blancs ist immer ein rares Nischenprodukt von Huber, was es eben nicht jedes Jahr gibt. Auf den rassigen 2017er folgt nun der etwas rundere, geschliffenere 2018er aus dem etwas wärmeren Jahrgang. Ein reinsortiger Chardonnay, die Reben sind überwiegend französische Genetik aus der Champagne. Der Ausbau des Grundweins erfolgte im gebrauchten Holz, einige Jahre Hefelager auf der Flasche und schließlich Ende 2024 degorgiert. Komplett ohne Dosage als Brut Nature gefüllt. Um sich nach Degorgement noch etwas zu sammeln, kommt der Sekt aber bewusst erst eeinige Monate später auf den Markt. In der Nase sehr klar, kühl und puristisch. Ein Hauch Feuerstein, nasser Kalk, Austernschale, grüne Mandel, reife Bergamotte und zarte Wiesenkräuter. Darüber liegt ein feiner Schleier von frischem Brioche und auch etwas Sauerteig. Nur ganz hintergründig findet man auch Noten von gelbem Steinobst. Ebenso karg und präzise geht das Spiel dann auch am Gaumen weiter. Klirrende, kalkige Mineralität trifft auf saftige Zitrusfrucht. In Salz gerollte Amalfizitronen, wieder Noten von Bergamotte, insgesamt sehr einnehmend und dabei so animierend und klar. Ein dezenter Schmelz vom langen Ausbau bringt diesen elektrisierenden Sekt zurück in Balance. Auch hier spielt die Frucht eher eine untergeordnete Rolle. Das ist Terroir-Sekt auf allerfeinstem Niveau. Qualität wie ein genialer Winzerchampagner von der Côte des Blancs, aber die unverkennbare Handschrift von Julian Huber kommt trotzdem durch. Bei all dieser Mineralität wirkt der Blanc de Blancs allerdings niemals zu fordernd, sondern begeistert mit seinem unheimlichen Trinkfluss. Stark!