Lobenberg: 2012, ein Jahr der Katastrophen (Verrieselung und Hagelstürme) in Burgund und zugleich eines der interessantesten und qualitativ herausragendsten Jahre der letzten Jahrzehnte. Mit winzigen Mengen, berstender Frucht, seidigen, ultrafeinen Tanninen, frischer Säure, und vor allem dem Alleinstellungsmerkmal überragender Aromatik. Biologisch-organische Weinbergsbearbeitung, teilweise schon in Umstellung zur Biodynamie. Je nach Wein zum Teil oder bei 1er- und Grand Crus auch totale Ganztraubenvergärung ohne Entrappung. Natürlich spontan vergoren in Holzfudern. Lange Maischestandzeiten nach dem Gärvorgang, vorsichtiges Abpressen, Malo im Barrique, einmaliger Abzug, alles nur mit Schwerkraft, dann Ausbau ohne Batonnage oder Abzug bis zur Füllung nach 18 Monaten auf der Feinhefe in neuen und gebrauchten Barriques. Pascals zweiter Jahrgang vom eigenen Weinberg. Nur 0,5 Hektar. Wahrscheinlich ab 2013 unter dem neuen Namen Domaine Marchand-Tawse firmierend, das neue Anwesen mitten in Beaune befindet sich im Umbau. Kirsche, Brombeere, feine Würze, wunderbare Blumigkeit, Rosen und Jasmin, Rauch und Hagebutte und wieder Kirsche in heller Schokolade und heller Erde. Feinste Süße im Mund, frisch von kühlen Lagen, intensives Pinot-Noir-Bouquet, frische Zwetschge, reichlich helle Kirsche zusammen mit Hagebutte und etwas pikanter Schlehe, Walderdbeere und noch mehr Waldhimbeere. Ungeheure Fülle im Mund, cremig süße Frucht, unerwartetes Volumen. Dabei fein mit seidenweichen Tanninen. Im Finish grandiose Kalksteinmineralik mit feinem Salz und Kreide, sehr fein und balanciert, charmant und cremig und ungemein lecker. 95-96/100