Lobenberg: Die Riserva Rüncot wird anders als alle anderen Barolo nicht im großen Holz, sondern komplett in neuen Barriques ausgebaut, Vergärung klassisch im Stahl, inklusive Malolaktik, danach drei Jahre im neuen kleinen Holz. Rüncot wurde erst 1990 neu gepflanzt. Die Nase wird erstaunlicherweise trotz des Ausbaus überhaupt nicht vom neuen Holz dominiert, Einflüsse sind da, aber die massive Frucht und Säure setzen sich deutlich durch. Intensive Kirsche, Schlehe, Rauchnoten, Tabak, Leder, helle Heilerde, ein wenig Bitterorange, auch ein Hauch Weinbergpfirsich, dann immer wieder Zwetschge und rote Kirsche, aber sehr schlank bleibend, das Gegenteil von süß. Leicht trockener Mund vom neuen Holz, hier deutliche Zwetschge, jetzt kommt auch Hagebutte und Schlehe, dann viel dunkle Kirsche. Der Wein hat Wucht und ist trotzdem ultrafein. Die Mineralität und das Salz dominieren, der Wein hallt fast zwei Minuten nach, in seiner steinigen Mineralität. Immer wieder von Zwetschgen- und Kirscheinflüssen, auch von roter Johannisbeere unterbrochen. Ein extrem eleganter und finessereicher großer Barolo, der es schafft, ultrafein und zugleich voluminös wuchtig daher zu kommen. Sehr guter Kompromiss, toller Wein. 98-100/100