Barolo Marcenasco 2017

Renato Ratti

Barolo Marcenasco 2017

95+
100
2
Nebbiolo 100%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2045
Verpackt in: 6er
9
pikant & würzig
saftig
tanninreich
3
Lobenberg: 95+/100
Suckling: 96/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Barolo Marcenasco 2017

95+
/100

Lobenberg: Ratti hat ausschließlich eigene Barolo-Lagen, ausschließlich in La Morra. Die Basis, Marcenasco, ist das alte Wort für Annunziata. Es ist eigentlich kein Single Vineyard, sondern der Ortswein von Ratti, weil er ja komplett in Annunziata wächst. Aber sie dürfen ihn nicht Annunziata nennen, deshalb der Kunstname. Es ist der Basiswein des Hauses, der aber ausschließlich aus Toplagen stammt. Die Reben hierfür stehen rund um das Weingut in den Lagen Rocche dell´ Annunziata, Torriglione und Serra dell´ Turchi. 30 bis 40 Jahre alte Reben, teilweise aber auch 20 Jahre alte. Alle Barolo werden klassisch im Stahl über einen Zeitraum von drei bis maximal vier Wochen vergoren. Nach der Malo erfolgt der Ausbau komplett in 2.500 Liter Fässern aus slawonischer Eiche. Also eine ganz klassische Barolo-Machart. 24 Monate werden die Weine unbewegt im Holz gelassen, bevor sie in die Flaschen gehen und dort nochmal ein Jahr lagern vor dem Release. Der Marcenasco macht die größte Menge aus, es gibt fast 80.000 Flaschen von diesem Barolo. 2017 war gekennzeichnet von einer großen Frostperiode im Frühjahr und von einem warmen Sommer mit langer Trockenperiode. Vom Frost wurden vor allem jene Winzer verschont, die Reben in Hochlagen bewirtschaften. Durch die Trockenheit und Wärme stand im Herbst eine deutlich frühere Lese an als normalerweise, teils vier Wochen früher. Das schöne war, dass Anfang September in den Nächten eine große Kühle herrschte. Wir haben also auf der einen Seite einen warmen, reichen, fruchtbetonten Jahrgang wie 2011 oder 2015. Und gleichzeitig haben wir Frische und Kühle durch den kühlen Herbst und somit auch eine hohe Eleganz, mit seidigen Tanninen. Deshalb ist 2017 ist nicht wirklich vergleichbar, weder mit 2011, das die Kühle nicht hatte, und auch nicht mit 2003 oder 2015. Die klimatischen Bedingungen haben 2017 auch dazu geführt, dass sich in Barolo die verschiedenen Höhenlagen etwas annäherten. Der Jahrgang, mit seiner Frische, Finesse und fruchtstarken Aromatik, dominiert in diesem Jahr 2017 deutlich mehr als in Jahren wie 2016 oder später 2019 und 2020. Der 2017 ist ein unglaublich reichhaltiger, charmanter und süßer Wein. Die Nase ist zum Reinspringen schön. Immense Floralität, mit Rosenblättern und Veilchen unterlegt, dazu Kirsche und Himbeere. Wunderbar tief, schon in der Nase mit seidigsten Tanninen. Der Mund ist ein Wunder an Charme, mit einer wunderbaren Länge. Verspielt, reich und süß. Tolle Frucht und mit einer Feinheit, die an Chambolle-Musigny erinnert, mit all dieser femininen Verspieltheit, die dazu gehört. Mit reicher roter Frucht im Finale, aber nie fett, sondern immer filigran bleibend. Dieser 2017 ist – weil er den Anspruch eines großen Barolo nicht hat – eindeutig dem 2016er vorzuziehen. Superber Erfolg, genialer Charme! Dieser 2017er ist einer der charmantesten Weine des Jahres. Kein Wein zum Niederknien, aber so unglaublich floral, fruchtig und gleichzeitig fein. Tolle Vibration, Spannung und große Frische ausstrahlend. Trotzdem ist es kein anstrengender Wein, er ist einfach nur soft, angenehm und delikat. Ein echter Topwein für Genießer. 95+/100

96
/100

Suckling über: Barolo Marcenasco

-- Suckling: This is so perfumed and beautiful with cherries, strawberries and dried flowers that follow through to a medium to full body with firm, fine tannins and a long, energetic finish. All about length and finesse. Drink in 2024. 96/100

Mein Winzer

Ratti

Als wir das erste Mal Pietro Ratti trafen, lernten wir einen eloquenten, charismatischen und warmherzigen Menschen kennen, der uns mit seinen klaren Ideen und Visionen sofort beeindruckte.

Barolo Marcenasco 2017