Barolo Ginestra Casa Mate 2017

Elio Grasso: Barolo Ginestra Casa Mate 2017

Zum Winzer

97–98
100
2
Nebbiolo 100%
5
rot, trocken
15,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2049
Verpackt in: 6er
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 97–98/100
Suckling: 98/100
Jeb Dunnuck: 97/100
Galloni: 96/100
Parker: 95/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Barolo Ginestra Casa Mate 2017

97–98
/100

Lobenberg: 2017 war gekennzeichnet von einer großen Frostperiode im Frühjahr und von einem warmen Sommer mit langer Trockenperiode. Vom Frost wurden vor allem jene Winzer verschont, die Reben in Hochlagen bewirtschaften. Durch die Trockenheit und Wärme stand im Herbst eine deutlich frühere Lese an als normalerweise, teils vier Wochen früher. Das schöne war, dass Anfang September in den Nächten eine große Kühle herrschte. Wir haben also auf der einen Seite einen warmen, reichen, fruchtbetonten Jahrgang wie 2011 oder 2015. Und gleichzeitig haben wir Frische und Kühle durch den kühlen Herbst und somit auch eine hohe Eleganz, mit seidigen Tanninen. Deshalb ist 2017 ist nicht wirklich vergleichbar, weder mit 2011, das die Kühle nicht hatte, und auch nicht mit 2003 oder 2015. Die klimatischen Bedingungen haben 2017 auch dazu geführt, dass sich in Barolo die verschiedenen Höhenlagen etwas annäherten. Der Jahrgang, mit seiner Frische, Finesse und fruchtstarken Aromatik, dominiert in diesem Jahr 2017 deutlich mehr als in Jahren wie 2016 oder später 2019 und 2020. Bei Grasso wird je nach Jahrgang mal komplett entrappt, mal nicht. 2017 wurde komplett entrappt, aber im Laufe des Jahres wurden die Triebe und Blätter nicht stark geschnitten, um eine höhere Beschattung und Fotosynthese durch die jüngeren Blätter zu haben. Wichtig war auch die Beschattung, weil 2017 so sonnenintensiv war. Die Lese fand relativ spät statt, bis in die dritte Oktoberwoche hinein. Man wollte einfach die volle phenolische Reife haben. Gleichzeitig wurde durch die kalten Nächte die Frische gut erhalten. Im Keller wird bei Elio Grasso das ganz klassische, traditionelle Herstellverfahren für Barolo angewendet. Die entrappen Beeren gehen in die Fermentation, nach der ersten heißen Phase wird der Maischehut circa 30 bis 40 Zentimeter unter die Flüssigkeitslinie gedrückt. Der Wein verbleibt anschließend für sieben bis acht Wochen auf dem Schalen, um die Weine finessenreicher zu machen. Ginestra ist der nominell etwas größere Wein im Hause Grasso. Es ist ein südexponierter Hang, der rund 100 Meter tiefer liegt als der Gavarini. Die Böden bestehen zu 100 Prozent aus weißem Lehm. Wir haben also eine völlig andere Drainage als im Gavarini Chiniera, das Wasser sickert bei starken Regenfällen nur langsam ab. Zudem sind die Reben deutlich älter, 70 Jahre und mehr, auch die Nebbiolo-Klone unterscheiden sich. Das ergibt völlig unterschiedliche Charakteristiken und Weine beim selben Erzeuger. Die Nase des Ginestra Casa Maté ist tiefer, würziger und intensiver. Dem Jahrgang entsprechend auch hier mit einer extrem hohen Aromatik. Aber mit ziemlich viel Wucht und Volumen kommend. Satte, tiefe Lavendel-Veilchen-Nase. Süße Rosenblätter, keine hellen Blüten. Relativ viel Wucht, aber total weich, dennoch schiebend. Holunder mit süßer Kirsche und Schwarzkirsche. Recht wuchtig und trotzdem total weich, opulent und verspielt. Im Mund viel Grip zeigend. Starke Mineralität, Salz. Hier, da der Wein vom weißen Lehm kommt, mit einer deutlichen anderen Mineralik als im Gavarini. Der Wein ist erwachsener, maskuliner, er schiebt mehr. Ich finde ihn nicht besser als den Gavarini, er ist einfach nur anders. Er ist profunder, voluminöser, reicher. Der Gavarini entspricht aber dem Jahrgang 2017 in einer Schönheit, die an Perfektion grenzt. Im Ginestra haben wir mehr Schub und wir müssen auch ein bisschen länger warten. Beides große Weine, beide sehr anders. 97-98/100

98
/100

Suckling über: Barolo Ginestra Casa Mate

-- Suckling: This is really transparent with sweet strawberries, flowers and orange peel, as well as some conifer and pine-nut undertones. Full-bodied and layered with intense young tannins, intertwined with bright fruit. Great finish. This is really something else. Needs time to soften, of course. Try after 2025. 98/100

97
/100

Jeb Dunnuck über: Barolo Ginestra Casa Mate

-- Jeb Dunnuck: The 2017 Barolo Ginestra Casa Mate has a slightly darker profile of licorice, black cherry, and wood spice. The palate is generous and structured, with plum pit, mineral-rich earth, and dried orange blossom. These are wines with incredible aromatic complexity and depth. Drink 2025-2050. 97/100

96
/100

Galloni über: Barolo Ginestra Casa Mate

-- Galloni: The 2017 Barolo Ginestra Casa Matè is a dark, mysterious wine. Black cherry, menthol, tobacco, licorice, spice, new leather and pine meld together in a super-classic expression of Ginestra. Deep, rich and enveloping, the 2017 is so impressive in the early going. Here, too, the finesse of the tannins is remarkable. 96/100

95
/100

Parker über: Barolo Ginestra Casa Mate

-- Parker: Soils in the Ginestra vineyard show more moisture-retaining clay in their composition, making them better positioned to handle hot and dry vintages such as this. The Elio Grasso 2017 Barolo Ginestra Casa Maté reveals soft concentration and extra richness; however, the aromatic nuances are well intact. I recall that the previous 2016 vintage took longer to come into focus, whereas this 2017 expression is open-knit and immediately accessible. The fruit is front and center, and the wine slides over the palate with a silky texture. Managing the tannins in 2017 was not easy, but this wine proves that lasting balance is not out of reach. 95/100

Mein Winzer

Elio Grasso

Elio Grasso ist ein Grand Seigneur des Piemont. Kaum ein Erzeuger kann so konstant Spitzenweine vorweisen wie er, der tatkräftig von seiner Gemahlin Marina und Sohn Gianluca unterstützt wird. Dabei ist der erfolgreiche Anwalt und Geschäftsmann als Quereinsteiger und Autodidakt in das elterliche...

Barolo Ginestra Casa Mate 2017