Lobenberg: Die Weinberge werden biologisch-organisch bearbeitet. Die Lage Ginestra ist eine Südexposition und eine der berühmtesten Lagen im Barolo-Gebietdie, wohl mit Bussia die beste Lage von Montforte d'Abla. Der Kalkstein-Untergrund von Ginestra ist deutlich von weißem Lehm durchzogen, von Eisen, Kupfer und ähnlichen Metallen dominiert. Dieser spezielle, kalkhaltige Lehm gilt zusammen mit, oder noch vor dem reinen Kalkstein und Kreide, als das große Geheimnis der besten Baroli, das ist der Schlüssel des Terroirs. Durch den Lehm ist Ginestra sehr viel kompakter als die andere Lage der Grassos. Das Durchschnittsalter der Reben liegt bei über 30 Jahren. Die Fermentation geschieht in Stahl. Mazeration nach der alkoholischen Vergärung (Spontanvergärung) für weitere 2-3 Woche, so dass es insgesamt zu einer Maischestandzeit von gut 40 Tagen kommt. Ausbau in 25 Hektoliter Fässern aus slawonischer Eiche, ohne Abzug bis zur Flaschenfüllung. Die Nase des 2012ers ist soviel frischer, als der vorher verkostete sehr warme, sehr geschmeidige, sehr schmeichelnde 2011er Nase. Ultrafein. Das ist irgendwo zwischen Volnay und Chambolle-Musigny angesiedelt. Auch komplett burgundisches Fruchtspektrum mit feiner roter Kirsche, mit konzentrierter Waldhimbeere und Walderdbeere darunter. Kirsche dominiert alles. Anders als beim Gavarini ist hier beim Ginestra der ganze folgende Pfad durch den Mund von großer Feinheit und Eleganz geprägt. Die Frucht ist sehr präsent, aber viel zarter. Das Ganze tänzelnd. Wir bleiben hier im Burgund. Der Wein endet in einem roten Traum voller Feinheit. Wunderschön. Für mich sind die 2012er bei Elio Grasso klar besser als die sehr charmanten 2011. Sehr viel trinkiger als 2010, die einfach zu tanninreich ausgefallen sind, und sehr viel pikanter als 2009. Wir sind hier zwischen 2001, 2005 und 2007. Mich erinnert es auch stark an die ultrafeinen 2008er. Große Begeisterung. 97-99+/ 100