Lobenberg: Die Lage Ginestra ist eine der berühmtesten Lagen im Barolo-Gebiet und die beste Lage von Montforte d'Abla. Der Untergrund von Ginestra ist deutlich von weißem Lehm durchzogen, von Eisen, Kupfer und ähnlichen Metallen dominiert. Also sehr viel kompakter als die andere Lage der Grassos. Ginestra ist wohl nach Bussia die beste Lage Monfortes. Das Durchschnittsalter der Reben liegt bald bei über 30 Jahren. Die Fermentation geschieht in Stahl. Die Maischestandzeit beträgt insgesamt weit über 30 Tage, der Ausbau erfolgt komplett in 25 Hektoliter großem Holz. Rose und intensive Kirsche dominieren den ersten Naseneindruck. Auch süße rote Johannisbeeren, eine Spur belgische Praline, alles sehr fein und fast schwebend. Kubanische Zigarre nebst Noten von heller Erde, am Ende ein bisschen verbrannt. Auch konzentrierte Walderdbeere. Üppiger, kraftvoller Mund, sehr voll und doch extrem fein bleibend. Sehr viel mehr Wucht zeigend als der Gavarini aus gleichem Haus, deutliche Haselnussnote. Neben konzentrierter, aber schlanker und nicht süßer roter Kirsche ist der Wein erstmal extrem lang, salzig und mineralisch, nur ganz langsam kann sich die rote Kirsche ein wenig in den Vordergrund spielen. Dann kommet auch Zwetschge und leicht bittere Noten der Schlehe. Die Säurestruktur bei den Grasso Weinen ist sowohl 2008 als auch 2009 extrem überzeugend. Sehr frische Weine, mit extrem geschliffenen Tanninen, die Weine machen Freude und widersprechen den Erwartungen des etwas milderen Jahrgangs 2009, sie sind in beiden Jahrgängen sehr ähnlich und sehr ausdrucksstark. Durchaus burgundische Noten zeigend. Der Wein endet recht voluminös und hallt lange nach auf dem mineralischen Finale. 95-96/100