Lobenberg: Die Lage Rio Sordo liegt im Süden des Barbaresco-Gebiets, Richtung Treiso. Es ist eine überwiegend sandige, nach Süden exponierte Lage, mit ein bisschen Lehm-Einsprengseln. Ein Tal, das direkt vom Fluss Tanaro hochläuft, hat großen Einfluss. Insgesamt ist Rio Sordo eher eine leichtere, verspieltere Lage innerhalb der Crus von Barbaresco. Nur zwei Winzer liefern die Trauben für den Wein ab. 2016 ist das Jahr der Jahre bisher im Piemont. Aber es ist ein Jahr für die Ewigkeit, ein Jahr, um darauf zu warten. Für mich persönlich ist 2017 in Barbaresco für die nächsten 10, 15 Jahre eindeutig das spannendere Jahr. Es ist aromatischer, feiner, seidiger. Aber 2016 ist natürlich extrem klassisch. Die Nase des 2016er Rio Sordo ist sehr verschlossen, wie ein Baukasten. Links, rechts, oben, unten – ganz sauber definiert. Lakritze, rote, schwarze Frucht, ganz sauber geschnitten, wie aus einem Block. Im Mund dann deutlich feiner rüberkommend. Das Tannin ist zwar sehr präsent, total seidig, nichts Bäuerliches, aber eben präsent. Für Minuten stehend, immer wieder hochrollend mit grandioser Frische, mit Tanninen und Terroir, vom Sandigen kommend, also ganz fein. Extrem verspielter Barbaresco, der aber mindestens fünf, besser zehn Jahre Zeit braucht, um zu seiner großen Stärke zu finden. Und das wird ganz sicher eine totale Verspieltheit sein. Ein wunderschöner Riserva. Kein Riese, aber einfach nur schön – wenn man ihm zehn Jahre Zeit gibt. 95-96/100