Lobenberg: Die Weinbergsarbeit ist biologisch-organisch. Die Weine werden komplett entrappt, fünf Tage kalt mazeriert und danach drei Wochen fermentiert. Die Vergärung geschieht nur mit natürlichen Hefen, Spontanvergärung. Der Ausbau erfolgt zu 20% in neuen Barriques zu 80% in gebrauchten Barriques. Bruno Rocca verwendet ausschließlich die harte und kleinporige französische Troncais-Eiche, die dann mindestens 36 Monate getrocknet wurde vor der Zusammensetzung der Fässer und die nur ein ganz leichtes Toasting aufweisen. Das garantiert minimalen Holzeinfluss auf die Weine, die in der Tat kaum Barrique-Töne aufweisen, sondern grundsätzlich die fruchtigsten Barbaresci in der Region sind. Schon beim einfachen Barbaresco bewahrheitet sich die Holzanalyse. Obwohl der Ausbau zu 20 % im neuen Barrique erfolgte ist aufgrund der Holzauswahl und der hohen Säure des Leseguts das Holz überhaupt nicht spürbar. Sehr feine, mineralische, kirschige Nase, feine helle Erden, Michschokolade, Kalkstein, sehr verspielt, harmonisch, ein Hauch Zwetschge, ein Hauch gelbe Frucht, große Harmonie ausstrahlend, sehr feiner Finessewein. Auch im Mund deutlicher Einfluss der Pflaume, Zwetschge, gute Tiefe zeigend, auch hier die ähnliche Harmonie wie in der Nase, runder, schöner, geschliffener Barbaresco mit mittlerem Volumen, feinem, seidigem Tannin, gutem salzigen kalksteingeprägten Nachhall. Auch deutlicher Zimteinfluss im Mund neben der Kalkstein- und Salzmineralität. Kein ganz großer Wein, aber wie immer einer der archetypischsten Nebbiolos der ganzen Langhe. 93-94/100