Lobenberg: Die kleinen Singlevineyards 'As Caborcas' und 'Falcoeira' liegen in einem Tal, direkt gegenüber, getrennt durch einenntiefen Einschnitt. As Caborcas liegt in nordwestlicher Exposition, und Falcoeira etwas verdreht genau in Südexposition. Beide auf Granit gelegen, beide direkt an der Grenze zur Ribera Sacra. Also ganz anders als klassisches Valdeorras auf den dort vorherschenden Schieferböden, hier eben komplett auf Granit. Terrassen in extremer Steillage. Die Hauptrebsorte in allen drei Single Vineyards hier oben in Galicien ist Mencia, Brencellao und Merenzao, so wie diverse andere autochthone Rebsorten, zum Teil auch ein wenig weiße Reben dazwischen. Gemischter Satz. As Caborcas sind 2,5 Hektar uralte Reben im Besitz der Bodegas Telmo Rodriguez. Auch hier wurden in die Zwischenlücken neue amerikanische Unterlagsreben gepflanzt, später veredelt mit einer Selektion Marsalle. As Caborcas ist aus diesen drei Single-Vineyards das erste und damit bekannteste Projekt. International inzwischen mit hoher Reputation. Galicien ist zusammen mit Bierzo und Rioja Alavesa sicherlich die Zukunft Spaniens, weil es die kühleren Regionen sind. Die Nase erinnert den Nichtspanienkenner sicherlich zu allererst an die Loire, an Cabernet Franc. Tolle grandiose Würze zeigend. Der Einfluss von Rappen kommt nur von den wenigen, als Full Bunch mitvergorenen Weißweintrauben. Trotzdem liegt die Nase zwischen Cabernet Franc und Dujac Pinot Noir von der Cote de Nuits. Diese unglaubliche Frische, diese Rappenwürzigkeit zusammen mit sehr reifer, zerquetschter Himbeere, wunderschöne Schlehe, reife rote Kirsche. Aber das Ganze bleibt immer komplett auf der krautwürzigen Linie mit Lakritze, Balsamico und Garrigues. Sehr verspielt und voller Finesse. Aber der Trinker muss wissen was ihn hier erwartet. Das ist kein klassisches Spanien. So wie man dem Dujac Trinker sagen muss, dass es kein klassisches Burgund ist. Das ist sehr urwüchsig, frisch, mit einer gewissen Schärfe in der Nase. Das setzt sich im Mund fort. Die Frische ist überwältigend und dominant. Sehr viel Kräuter, Unterholz, fast an wilde Weine aus dem Languedoc erinnernd. Aber die Feinheit überwiegt. Also wieder mehr Cabernet Franc, mehr Pinot Noir. Die Dominante ist eigentlich, wenn man sich in Bierzo, Galicien und Portugal auskennt, die Mencia. Die unglaubliche, fast in die Schärfe reichenden Mineralität und gleichzeitig grandiose und wilde Frische aufweist. Der Wein ist und bleibt ein Wein für Freaks, aber gleichzeitig ein idealer Essensbegleiter, dadurch dass er so ursprünglich, wild, urwüchsig und mineralisch ist. Salzige Länge, Krautwürze kommt wieder hoch. Superber, wilder Stoff. 97-98/100