Lobenberg: Die Grenache dominiert ganz klar die Lage, mit roter Frucht, guter Definition und Präzision. Auch wenn der Single Vineyard sehr groß ist, ist dieser Wein super sauber. Erdbeere und Himbeere – ich fühle mich an Cabernet Franc von der Loire erinnert. Dahinter kommen dann Lakritze, Minze und Eukalyptus. Duftig mit Rosenblättern, Orangenzesten und ein bisschen Maracuja. Sehr schick, sehr süß, sehr charmant. Der Mund ist extrem geschmackvoll und sooo saftig! Süße rote Kirsche mit Himbeere und Erdbeere, dazu kommt viel Orange und etwas Bleistift darunter. Garrigue-Würze ist spürbar. Das Ganze erinnert eher an Kreide und Kalkstein als an den Schiefer, auf dem der Wein wächst. Große Finesse und ultrafeine Tannine. Cool Climate! Aus 16 Hektar nur 20.000 Flaschen zu erzeugen, bedeutet einen ultrageringen Ertrag pro Rebe. Das merkt man diesem Wein an. Er hat eine wahnsinnige Spannung und Konzentration. Aber eine Konzentration von sehr viel roter Frucht und Feinheit. Überhaupt kein Blockbuster, sondern immer spielerisch, lecker und saftig bleibend. Eine Köstlichkeit! Eindrucksvoll, sehr definiert und präzise. Ein Unikat, das zugleich das Zeug zu Everybody’s Darling hat in seiner saftigen roten Frucht. Sehr schick! 98+/100 *** Der Wein besteht aus 88 Prozent Grenache, neun Prozent Carignan, zwei Prozent Piquepoul und einem Prozent anderer weißer Sorten. Im Unterschied zum Vi de Vila ist Finca Dofi ein einziger Weinberg mit 16 Hektar Reben. 80 Prozent sind Buschreben, 20 Prozent sind einfacher Cordon mit sehr geringem Abstand zum Boden. Sie sind zwischen 20 und 40 Jahre alt. Der Untergrund besteht komplett aus braunem, eisendurchsetztem Schieferboden. Es wird organisch gearbeitet. 55 Prozent der Trauben werden komplett entrappt, der Rest gehet als angequetschte Ganztrauben in die spontane Fermentation.
2023 war sehr warm, aber er ist deutlich kühler und balancierter als der noch heißere und trockenere 2022. Nicht so aufregend und extrem wie 2021, eher eine reife und harmonische Version von 2020. Und so ist 2023 durchaus eine Fortsetzung der so großen Jahrgänge seit 2019. Luis Gutierez, Parkers Mann für Spanien, fasst den Jahrgang 2023 anhand von Alvaro Palacios Weingütern ganz im Westen und ganz im Osten, somit Landesübergreifend so zusammen: 2023 was an even more generous crop than 2022 … the wines have better balance, and it doesn't feel like a warm year at all. In fact, the wines feel more like they come from a cool year. It's a vintage that has a tendency toward reduction, not as much as 2020, but still reductive. But it's an elegant, stony reduction...The quality of the 2023s is stunning. There is a level of precision, cleanliness, symmetry and elegance that, if the end of the élevage and the bottling goes as expected, I must conclude that 2023 might be the finest vintage ... There might be other individual wines that reach higher peaks, but as an overall portfolio, the vintage 2023 represents the strongest collection ever produced.