Lobenberg: Versalto ist ein Fantasie-Name und heißt übersetzt so viel wie »in die Höhe gehen«. Die Trauben kommen aus vier verschiedenen Lagen mit bis zu 45 Jahre alten Rebstöcken, die in einer Mischung aus Drahtrahmen und Pergola angepflanzt sind. Zwei Lagen stehen im Süden, wo es wesentlich mediterraner ist auf Kalkstein und zwei im Norden mit eher alpinem Charakter auf Porphyry. Die Lagen im Norden zeichnen sich durch bedeutend kühlere Nachttemperaturen aus. Die Trauben werden durch die daraus resultierende, unterschiedliche Reifezeit über einen beinahe einmonatigen Zeitraum hinweg gelesen, erst im Süden, dann im Norden. Seit dem Jahrgang 2022 wird der Versalto zu 100 Prozent im großen Holzfass vergoren und dann 10 Monate lang darin ausgebaut. Brilliantes, klares Goldgelb mit silbernem Schimmer. Die Nase ist dieses Jahr herrlich offen, blumig und zart. In manchen Jahrgängen neigt der Versalto auch zu einer zarten Reduktion – auch die ist attraktiv – aber dieses Jahr saugt er mich geradezu ins Glas. Lorbeer Würze auf saftigem, gelbem Apfel und Pfirsich. Die salzig, rauchige Mineralität entwickelt sich immer mehr und übernimmt zunehmend die Hauptrolle. Am Gaumen harmonisch und ausbalanciert. Sehr weinig mit viel knackiger, gelber Frucht. Etwas Birne und wieder Apfel. Der Wein ist cremig, elegant und rundet mit einem Hauch weißem Pfeffer und weißen Blüten ab. Die knackig salzige, extra intensive Mineralität, hallt lange nach. Ein sehr eleganter, geradliniger Pinot Bianco mit wunderbarer Spannung. Ich bin überzeugt, dass dieser Wein den ein oder anderen Chablis in einer Blindprobe knallhart im Schatten stehen lassen würde. Der ist schon sehr, sehr gut!