Lobenberg: »Gaun« war der Name der Familie, der das Anwesen auf dem sich der Löwengang Keller befindet gehörte. Die Trauben dieses Chardonnay wachsen in zwei Parzellen auf dem Margreider Schuttkegel mit sandigen, schottrigen Kalkböden. Hier herrscht ein warmes Kleinklima mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht. Alles Demeter, also biodynamisch, zertifiziert. Seit dem Jahrgang 2018 werden in warmen Jahrgängen 10-15 Prozent der Trauben auf der Maische vergoren, was dem Wein wesentlich mehr Fülle und Struktur verleiht. Spontane Gärung des Mostes, gefolgt vom ungefähr acht Monate langen Ausbau der zum Teil im großen Holzfass und zum Teil im Edelstahltank stattfindet. Eigentlich kann man sagen, dass der Gaun ein Zweitwein mit Klasse zum mittlerweile schon ikonischen Löwengang Chardonnay der Familie Lageder ist. Zartes Goldgelb mit grünen Reflexen. Die Nase ist unglaublich würzig mit dichten leicht rauchigen Kräutern. Dazu kommt das präsente Aroma von weißer Birne, gelb-fruchtiger Nashi-Birne, Marillen und weißem Kernobst. All diese Frucht ist unterlegt mit einer finessenreichen Mineralität, die sich in Form einer zarten, attraktiven Reduktion und einer jugendlichen Hefe-Aromatik zeigt. Nach und nach kommen dann floral schwebende Aromen hinzu. Im Mund ist der Gaun wirklich schön ausgeprägt im Charakter. Vollmundig, aber dank einer beinahe riesling-artigen Frische auch sehr gut strukturiert. Überhaupt erinnert mich der Wein dieses Jahr eher an Riesling als an Chablis! Gelbes Steinobst, viel Zitrisches und knackige rote Äpfel. Dieser Gaun trägt sich von der Zungenspitze über den Gaumen durch seine feine Textur und Salzigkeit in den langen Nachhall, ohne sich je zu verlieren. Wunderbare Spannung, voll und elegant. Sehr individuell und die Höhenlage sorgt auch in diesem warmen Jahrgang für geniale Frische