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Im Portrait

Pian dell’Orino

Weinkeller und Weinfässer Pian dell’Orino

Nach der Winzerlehre in Baden hat Jan Hendrik Erbach in Geisenheim Weinbau studiert und zog dann für einige Jahre durch Frankreich. Von dort verschlug es ihn ins ruhmreiche Montalcino, wo er sich nicht nur in seine Frau Caroline verliebte, sondern auch in die einzigartige Weinlandschaft der Toskana. Der Ort der Sehnsucht war gefunden und damit auch die Lebensaufgabe: Weltklasse Brunello di Montalcino zu erzeugen. Die Böden hier sind geprägt von Fossilien, versteinerten Muscheln, und verwitterten Kalkablagerungen, die von der reichen geologischen Vielfalt und Entstehungsgeschichte der Toskana berichten. Caroline und Jan Erbach haben sich so intensiv mit ihren Böden auseinandergesetzt wie kaum jemand sonst in Montalcino. Sogar eigene geologische und topographische Karten haben sie anfertigen lassen. Alles in Eigenregie, um ihr Terroir besser zu verstehen. Das ist der erste Schritt, wenn man an die Spitze einer solch traditionellen und ruhmreichen Appellation will. Der nächste Schritt ist es, die vielversprechenden Böden vital zu halten und deren Diversität zu pflegen, was hier zu einer tiefgreifend biologischen Arbeitsweise führte. Keinerlei Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel, kein Mineraldünger kommt jemals an die wertvollen Böden. Hier wird in allen Arbeitsbereichen ganz grundlegend die Biodynamik gelebt, inklusive Bio- und Demeterzertifizierung. Einzig und alleine die Sangiovese grosso – das Herzstück Montalcinos – wird hier angebaut. Die Erträge werden so stark reduziert, dass ein Rebstock gerade einmal eine Flasche Wein erbringt. 

Jan Hendrik Erbrach im Weinkeller

So langsam erschließt sich wie der einstige Newcomer Pian dell’Orino seinen kometenhaften Aufstieg in die Spitze Montalcinos erreicht hat. Hier wird jeder Quadratmeter mit maximaler Liebe zum Detail und akribischem Qualitätsanspruch bearbeitet. Die 6 Hektar des Weingutes teilen sich in die vier, auf 300 bis über 400 Metern liegenden Einzellagen Pian dell’Orino, Pian Bossolino, Scopeta und Cancello auf. Wie gesagt alles 100% Sangiovese Grosso. Der Ausbau ist klassisch und zielt darauf ab, die Terroirexpressionen der Weinberge möglichst unverfälscht in die Flasche zu bekommen. Deshalb wird ausschließlich spontan vergoren, offen im Holzcuve. Die Reifung erfolgt traditionell im großen Holz, wobei Jan Erbach hier anstrebt die Weine durchaus auch länger in einem reduktiven Stadium zu halten. Er steuert eine möglichst langsame Entfaltung und Entwicklung an. Hier wird nicht versucht Charmebolzen oder Crowdpleaser aus dem Keller zu zaubern, sondern so lange wie möglich die natürliche Entwicklung der Weine zu begleiten, ohne jegliche önologische Eingriffe. Die so entstehenden Brunello di Montalcino gehören heute fraglos zum Besten was die Gemeinde zu bieten hat. Parkers Monica Larner und James Suckling lassen die Einzellagen-Weine in guten Jahren regelmäßig in Richtung der 100-Punkte-Marke schießen. Es gibt sicher beeindruckendere, fettere und lautere Brunellos, aber eben nur wenige die schon ab dem Verlassen des Weingutes als solch feine Klassiker gelten können. Das ist die Quintessenz der Sangiovese mit ihrer erdigen Würze, den rassigen, säuregetragenen Feinheiten und dem eleganten Rückgrat, wie sie nur wenige Betriebe aus der ersten Reihe der Gemeinde zum Ausdruck bringen können. Hocharomatisch, nobel und geschliffen, das ist Pian dell’Orino. Und in der international anerkannten Brunello Champions League um Casanova di Neri, Lisini, Valdicava, Altesino und Soldera, ist Pian dell’Orino heute als Biodynamiker ganz vorne mit dabei.