Ein irrer Aufwand den die Kracks da betreiben, der bei weitem über das hinausgeht, was für viele deutsche Sekte üblich ist. Das ist am Ende aber auch riech- und schmeckbar. Die Krack-Sekte verfügen alle über einen charakteristisch-rauchigen Unterton vom Holzausbau. Dazu einen dezent oxidativen Einfluss durch den schwefelfreien Ausbau, der den Schaumweinen viel Tiefe und Vielschichtigkeit spendiert. So etwas Abgefahrenes traut sich hierzulande kaum jemand, da muss man schon in der Champagne der kleinen Winzer suchen, um so viel Charakterstärke zu finden. Das klingt jetzt vielleicht viel freakiger als es eigentlich ist. Denn die Krack-Sekte sind alle handwerklich präzise und messerscharf vinifiziert. Bereits der Secco des Hauses trinkt sich so überraschend genial, dass er sogar eingefleischte Secco-Skeptiker überzeugen kann. Rassig und erfrischend, dabei leichtfüßig ohne dropsige Süße. Auch zum Thema Rosé-Sekt, das ebenso oft polarisiert, präsentieren die Jungs eine Pinot-Variante, die mit Rasse, Präzision und Rauchigkeit einen genialen Twist in diese manchmal etwas fade Kategorie bringt. Die Grande Cuvée Freundeskreis aus Chardonnay und Pinot Noir wird komplett im neuen Holz ausgebaut und liegt nach vollen drei Jahren Hefelager unweigerlich irgendwo zwischen Mittelhardt, Winzerchampagne und Crémant de Jura. Kurzum, die Schaumweine der Kracks verbinden die Seele deutscher Winzersektkultur mit ihrer ganz eigenen Handschrift zu unvergleichlichen Unikaten und das zu einem mehr als fairen Preis.