Während viele Regionen der Toskana auf eine jahrtausendealte Weinbaugeschichte zurückblicken können, gehören Bolgheri und Maremma eigentlich zu den »Newcomern«.
Den Startschuss für den Wein-Erfolg gab Marchese Incisa della Rocchetta, der Schöpfer des Sassicaia. Der große Erfolg zog innerhalb kürzester Zeit eine Reihe von angesehenen Nachbarn an. Meletti Cavallari folgte 1977 mit seinem Grattamacco und Lodovico Antinori 1985 mit seinem Ornellaia. 1990 wurde Guado al Tasso erstmals von Piero Antinori gemacht und auch die Barbaresco-Ikone Angelo Gaja kam 1996 mit seinem Weingut Ca' Marcanda in die Region. Zeitgleich entstanden zudem kleinere Familienbetriebe wie Le Macchiole und Tua Rita, die sich fortan auf den Weinbau konzentrierten.
In den Regionen Maremma und Bolgheri ist unendlich viel Drive – diese phänomenale Energie der Entdecker und Visionäre ist einfach mind-blowing und das großartige Potenzial für Qualitätsweine wird zielstrebig immer weiter erschlossen. Daher passiert hier viel Spannendes und die Gegend verdient die ungebremste Aufmerksamkeit sowohl von Bordeaux-Liebhabern als auch von Fans italienischer Weine.
Die ersten Weine, die später als ›Super Tuscans‹ bezeichnet wurden, wurden übrigens zunächst zu ›Vino da Tavola‹ – der einfachsten Weinqualität Italiens – deklassifiziert, da sie außerhalb etablierter DOC-Regionen angebaut wurden.
Diese Bezeichnung war ein klarer Widerspruch zur Qualität und zum Preis der Weine. Bolgheri erhielt 1984 den DOC-Status und Bolgheri Sassicaia, das einen Teil der Tenuta San Guido umfasst, wurde 1994 zur offiziellen Unterzone von Bolgheri. Seit 2013 bekam der wohl gefragteste Wein aus Bolgheri dann verdientermaßen seine eigene Monopol-DOC.