Lobenberg: Inigio Perea erbte diesen uralten, winzigen, reinen Muschelkalk-Weinberg aus mehreren Generationen. Ein wilder, gemischter Satz, weiße Reben und rote, der genauso gut als Obstplantage bezeichnet werden könnte, hier stehen verschiedene Reben und verschiedene Obstsorten alles durcheinander. Die wurzelechten Reben sind offiziell 1920 gepflanzt, viele aber schon um 1890. Immer bio, Obstwiese, Weingarten, Wiese auf allerfeinstem Terroir in Hochlage von Labstida, 600 Meter. Es gibt auch nur gut 1500 Flaschen. Handlese, händisch entrappt, spontan vergoren im Fuder, ausgebaut in gebrauchtem Holz. Sattes, schimmernd glänzendes Schwarzrot. Die Nase erinnert eher an Alicante Buchet oder eine alte Form der Cabernet Franc: Blut, rohes Fleisch, wilde Schlehe, Lorbeer, Unterholz, immens duftig. Schwarze und rote Johannisbeere, wild und leicht animalisch. Blut auch im Mundeintritt, dann schwarze wilde Frucht, wieder Garrigues, total intensiv und dramatisch in der Wucht der wilden Frucht, dabei überhaupt nicht fett, nur total würzig tief und reich, hochkomplex. Eine geniale Balance, nur eben mal ganz anders, viel Kalkstein und Salz neben der würzig schwarzen Frucht. Das Tannin ist überaus poliert, der animalische Druck kommt direkt aus den alten Reben, nicht aus zuviel Gerbstoff. Irrer Stoff, unikathaft, der Wein steht für Minuten mit der würzig wilden und fruchtreichen Intensität, nie fett, aber dramatisch intensiv mit einem leicht bitteren Schwänzchen. Verdammt gut und einzigartig. *** Telmo Rodriguez hilft im Rahmen seines 'Cosechero' Projekts einigen extrem talentierten jungen Nebenerwerbs-Winzern aus der Remelluri-Gemeinde Labastida mit ihren uralten, genialen Reben zu überleben. Die Vinifizierung und der Ausbau incl. Abfüllung findet in Kooperation von Telmo, Pablo und dem jeweiligen Winzer auf Remelluri statt, bis der Winzer eventuell mal auf eigenen Füßen stehen kann.