Domaine Gourt de Mautens: Domaine Gourt de Mautens Rouge 2020

Domaine Gourt de Mautens: Domaine Gourt de Mautens Rouge 2020

Zum Winzer

98–100
100
2
Carignan, Cinsault, Counoise, Grenache, Mourvedre, Shiraz, Terret Noir, Vaccarese
5
rot, trocken
16,0% Vol.
Trinkreife: 2028–2055
Verpackt in: 6er
9
voluminös & kräftig
pikant & würzig
strukturiert
3
Lobenberg: 98–100/100
6
Frankreich, Rhone, Gigondas und Rasteau
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Domaine Gourt de Mautens Rouge 2020

98–100
/100

Lobenberg: Man muss wissen, wohin die Reise geht mit Jerome Bressy. Wohin will er? Was ist seine Stilistik? Jerome macht ultrafeine Weine, macht Weine im raffinierten Stil von Cabernet Francs. In dieser floralen Stilistik. Er benutzt je nach Jahrgang 12 bis 14 historisch hier in Rasteau verbriefte verschiedene Rebsorten, bearbeitet seine winzigen 15 Hektar akribisch, fast mit der Nagelschere. Einzelstockerziehung, teilweise wurzelecht. In dieser historischen Zusammensetzung der Rebsorten inzwischen seitens der Appellation verboten. Jetzt ist er dann eben nur noch abgewertet zum Tafelwein. Das ist Jerome aber völlig egal. Keine Kompromisse, wie das Terroir und die Reben so der Winzer. Das Terroir sind typische Rasteau-Böden. Argilo Calcaire. 50% Grenache, der Rest teilen sich Carignan, Mourvedre, Counoise, Syrah, Vaccarese, Cinsault und Terret Noir mit einigen weiteren, uralten Reben. Die Majorität war in 2014 bspw. Grenache, aber in anderen Jahren wie bspw. 2013 war die Majorität Mourvèdre, weil die Grenache nicht so gut ausfiel. Jeder Winzer an der Rhone, ja fast auch jeder Winzer im Burgund, kennt Jerome, weil er so eine Ausnahmeerscheinung ist. Was ist sein Geheimnis? Wie die besten Winzer an der Loire entrappt er nie. Wenn ein Jahrgang nicht gut genug ist, wie der rote 2013er, macht er ihn einfach aus noch kleineren Erträgen, da ist er wie Clos des Papes, die Qualität wird immer gehalten! Oder er macht alle Jubeljahre mal einen Rosé. Aber sonst ist alles, was er macht, groß. Wir haben nun einige Jahrgänge in der Reihe, wo nicht nur die Reben immer älter werden, sondern wo Jerome seinen Weinberg auch immer besser kennt. Wir haben inzwischen auch klimatische Konditionen, die dazu führen, dass die Rhone in den letzten Jahren nochmal einen deutlichen Hitze-Trocken-Sprung und zugleich einen Qualitätssprung gemacht hat. Die Erträge der Topwinzer werden immer kleiner. Hinzu kommt natürlich, dass dieser Master der Detailarbeit im Weinberg, der Biodynamiker mit diesem wirklich extremen Arbeitsethos, Weine wie vom anderen Stern schafft. Ich kann diesen Winzer nur vergleichen mit Eric Jeanneteau vom winzigen, 1,5 Hektar großen Weingut Tertre de la Mouleyre in Saint Emilion. Ich glaube, das sind von meinen ganzen Winzern, sogar noch vor Clos Louie, Leandre Chevalier und Coutet, die beiden verrücktesten Pedanten und die extremsten Biodynamiker, die ich im Portfolio habe. Besser als diese beiden in ihrer totalen Selbstausbeutung kann man Weine des jeweiligen Terroirs und Rebsorte nicht ausdrücken. Diese zwei Meister sind zum Weinstock mutiert! Reich, konzentriert und extrem kraftvoll. Man wird geradezu berauscht von der Intensität. Nur dass es in Châteauneuf solche Qualität kaum gibt, wenn man mal ehrlich ist. Die Nase ist maximal verdichtete, aber total frische Schwarzkirsche, Schlehe, Cassis, ultrafrische Pflaume, die nichts Getrocknetes an sich hat. Garriguewürze und Holzkohle. Der 2020er ist etwas feiner und noch einen Touch eleganter als 2019, wirkt unglaublich pur in seiner Frucht und Aromenstärke. Das ist die Quintessenz der Rhône in Reinform.

Mein Winzer

Domaine Gourt de Mautens

Der Name dieser winzigen Lage existiert seit 1635. Gourt bedeutet Quelle und Mautens heißt regnerisches Wetter. Und genau auf dieser kleinen Lage begünstigten Terroirs liegt der Hauptteil der 13 Hektar uralter (bis und über 100 Jahre) Reben.

Domaine Gourt de Mautens Rouge 2020