Lobenberg: Wie alle Latta Weine stellt auch diese Grenache einen Einstieg zu den ultra abgehobenen Eastern Peake Estate Weinen dar und wird aus zugekauften Trauben gemacht. Owen Latta ist der Magier des australischen Pinot Noir und diese Magie deutet sich auch in diesem kleinen Wein ganz klar an. Er steht in zartem, leuchtenden Rubinrot im Glas. Ich probiere diesen »Early Release« im Mai 2025, also ungefähr einjährig über ein paar Stunden hinweg – er wird zunehmend eleganter, runder und zarter. Reife rote Kirschen, auch etwas Sauerkirsche und rote Johannisbeere mit wilden Zwetschgen und mediterranen Kräutern auf dunkel-rauchigem Schiefer- und Granitgestein. Insgesamt ist dieser Wein schon in der Nase eher kühl und mehr von Würze und Mineralität als von saftig reifer Frucht geprägt. Auch im Mund ist die Frucht elegant und wohl proportioniert, aber trotzdem saftiger als die Nase verspricht. Reife rote Kirsche, etwas Erdbeere und EmEukal, süße Pflaumen und eine Mischung aus perfekt ausgereiften Waldbeeren mit Salbei, Lorbeerblatt und zart salzigem Kalkstein. Die Tannine sind ultra fein und cremig, beinahe von pudrig-kalkiger Textur und in wunderbarer Harmonie mit harmonischer Frische. Im Vergleich zum MMAD Grenache aus dem McLaren Vale, der noch hedonistischer und saftiger ist, ist dieser Wein insgesamt leichter und zurückhaltender – er trägt eben die Handschrift eines Pinot Noir-Winzers und könnte nachdem die Flasche ein paar Stunden geöffnet war schon beinahe als Pinot durchgehen! Ein schicker kleiner Australier der neuen Generation!
