Lobenberg: Das Furstentum wurde 1330 im Inventar der Weinberge, die dem Kloster Basel gehörten, erwähnt. Zwischen Kientzheim und Sigolsheim auf 300 bis 400 Metern Höhe gelegen. Dunkle, aber stark kalkhaltigen Sandstein-Mergel-Böden, die stellenweise so karg sind, dass der Felsen an die Oberfläche kommt. Für das Elsass eine gewisse Steilheit aufweisend, ist es ein gut exponierter, warmer Hang, der in den meisten Jahren vollreife, sehr aromatische Trauben hervorbringt. Selbst die Vegetation ist eher mediterran. Gewurztraminer kommt mit diesen südlichen Bedingungen gut klar, das beweist Weinbach Jahr für Jahr mit diesem Grand Cru. Spontangärung, leichte Restsüße, Ausbau in großen, alten Holzfässern. Der Furstentum ist ein prachtvoller Wein, der aus guten Jahren locker Jahrzehnte altern kann. Gewaltige Struktur und aromatische Tiefe mit Litschi, Pfingstrose, Orangenschale und grüner Mandarine, darüber Quatre Epices und Muskatnuss. Ein Aromenstrauß so bunt wie ein Pfauenschwanz, man könnte ewig nur riechen. Der Mund zeigt, warum das Elsass die Region Nummer Eins für diese Sorte ist. Wir haben so viel unterliegende, fast ins Salzige tendieren Mineralität, die den ausladenden Körperbau trägt. Dazu die Weinbach-typisch eher hohe Säure im Kontext der Rebsorte. Wahnsinnig viel Kraft so elegant verpackt. Das ist ganz groß, wenn man Gewurztraminer schätzt, was leider viel zu wenige Insider tun. Nach Riesling ist er die für mich beste weiße Rebsorte der Region. Ein Edelstoff vom Feinsten.