Robert Weil: Rheingau Riesling QbA 2024

Robert Weil: Rheingau Riesling QbA 2024

VDP

Zum Winzer

92+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2039
Verpackt in: 6er
9
leicht & frisch
frische Säure
3
Lobenberg: 92+/100
Suckling: 90/100
6
Deutschland, Rheingau
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Rheingau Riesling QbA 2024

92+
/100

Lobenberg: Der Gutswein bekommt rund 5 Prozent Holzanteil, der Rest wird im Edelstahl ausgebaut, um diesen kristallklaren, fruchtigen Stil zu betonen. Das Holz gibt aber eine ganz feine Struktur, einen gewissen Grip. Der Gutswein wächst in Weinbergen rund um die Kiedricher Berglagen, vor allem am Hangauslauf in Richtung Eltville. Dort werden die Böden etwas sandiger, was dann eben etwas mehr Frucht bringt. Nach einem erneut extrem trockenen und sehr sonnigen Sommer, kamen Regenfälle gegen Herbst. Die Trauben waren allerdings weitgehend sehr gesund, es gab nur sehr wenig Botrytis. Der Phyllit-Schiefer- und Sand-Boden am Kiedricher Hang hat eine gute Drainage, was in diesem feucht-warmen Herbst dann der Schlüssel zum Erfolg war. Auf Robert Weil wird schon lange komplett biologisch gearbeitet, die offizielle Zertifizierung folgt demnächst. Der Gutsriesling bekommt durch diesen kleinen Tick Holz nochmal ein bisschen mehr Struktur. Der 2024er hat etwas mehr Stringenz und Kühle als die etwas reicheren 2023er. Es ist klassischeres Rheingau, stahliger und straffer. Die 2023er haben mehr Frucht gezeigt, wohingegen die 2024er etwas mehr zur Steinigkeit gehen. Ich mag diese kühlen 2024er sehr, es ist stilistisch nicht so weit weg von 2023, aber geht etwas mehr zur krachenden Mineralität, selbst im Gutswein ist das ein wunderbar steiniger, geschliffener und saftig-feiner Riesling. Alles ist reif, geschmeidig, und doch berauschend in seinem athletischen Antritt. Diese köstliche, frische Frucht, Weintraube, der Pfirsich ist eher weiß als gelb, Granny Smith mit seiner angenehm-erquickenden Säuerlichkeit. Was für eine feine Eleganz! Ich schätze die 2024er auf Augenhöhe mit den 2023ern, zumindest bei den Spitzenweingütern. In ihrer Kühle werden sie sicher lange frisch bleiben und selbst so ein Gutsriesling kann bei Weil fünf Jahre und mehr reifen, kein Problem. Unglaublich lecker, einfach ein schöner Traubensaft. Der Wein hat immer Stil und Charme.

Jahrgangsbericht

»Here comes the rain again…« – das Weinjahr 2024 war rasant und aufwühlend. Eine deutlich kühlere Vegetationsperiode mit wechselnden Regen- und Trockenphasen forderte die Winzer heraus. Der frühe Austrieb im April wurde von heftigen Spätfrösten abgelöst, die Ahr, Nahe, Nordbaden, Saar und Ruwer besonders hart trafen und zu teils dramatischen Ernteausfällen führten. Viel Manpower, bedingungsloser Einsatz und sorgfältige Selektion waren entscheidend. Die besten 2024er Weine zeigen eine bemerkenswerte Finesse mit überraschend viel Stoffigkeit und schlanker Kraft. Der kühlere Ausdruck erinnert an die präzisen Klassiker 2016, 2008, 2004 und 2002. Sie sind extrem klar gezeichnet und definiert und besitzen häufig mindestens ein Volumenprozent weniger Alkohol als die Vorjahre. Umso überraschender ist die Substanz und innere Dichte, die durch ausgiebige Sommerniederschläge und eine langsame Reifung bis in die kühlen Nächte der späten Lese ermöglicht wurde. Die Trauben erreichten enorm hohe Extraktwerte, die mit 2023 konkurrieren. »Die schönsten Aromen gedeihen im Schatten.« wie Florian Lauer immer sagt. Die Säuren sind »nordisch-straff« und vibrierend, aber reifer und weniger einschneidend als im “krachenden” 2021. Die Weine bieten eine genussvolle Cremigkeit, ohne ihr elektrisierendes Rückgrat zu verlieren. Der 2024er ist ein harmonischerer und feinerer Jahrgang als ebenfalls kühlere 2021, zudem ist es aromatisch in einem klassischeren und schlankeren Profil angesiedelt als die »Vollgas-2023er«. Bei vielen Weinen wurde ein Level erreicht, das mit dem Benchmark-Jahrgang 2023 mithalten kann, auch wenn die Mengen besonders bei den Großen Gewächsen teils sehr gering sind. Es gibt so viele wunderschöne, filigrane, saftig-dichte und auch richtig lecker-delikate Weine in diesem Jahr. Und das kann in dieser Leichtigkeit und finessenreichen, athletischen Form heute eben fast nur noch in Deutschland so geerntet werden. Franken glänzt mit exzellenten Silvanern mit kühlem Saft und eleganter Stoffigkeit. An Mosel-Saar-Ruwer wurde im restsüßen Bereich von Kabinett bis Auslese absolute Weltklasse geerntet, trotz mancherorts verheerender Frostschäden. Die Nahe glänzt 2024 nicht nur mit Riesling in ultrafokussierter Manier, sondern auch mit Burgundern dieses Jahr – genau wie die Südpfalz! Der wärmeren Mittelhaardt steht ein kühleres Jahr immer mehr als gut. Von Christmann über Bürklin bis Winning ist das der Stoff aus dem Riesling-Träume sind. In Rheinhessen hat wohl der Rote Hang sein Jahr der Jahre, so viele Mega-GGs nach den schwierigen Trockenjahren dort ein Segen… wow!

90
/100

Suckling über: Rheingau Riesling QbA

-- Suckling: Sleek, cool and lively on the barely medium-bodied palate, this entry-level dry Rheingau riesling shows good juiciness (think yellow apples and lemons), the crisp acidity married to fresh mint aromas. Drink or hold. Screw cap.

Mein Winzer

Robert Weil

Schon von weitem erkennt man die Flaschen von Robert Weil an ihrem charakteristischen Himmelblau. Nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt steht diese Farbe für Spitzen-Rieslinge auf absolut höchstem Niveau. Ein Markenzeichen, symbolisch für die kompromisslose Qualität der Weine von...

Rheingau Riesling QbA 2024