Lobenberg: Wie alles bei Pranzegg in extremer biodynamischer Handarbeit angebaut. Ein alter gemischter Satz, wie er früher in der Region Südtirol, genau wie in Deutschland und Österreich, sehr üblich war. Gewachsen auf rund 400 Höhenmetern. Sauvignon Blanc und Chardonnay machen den Hauptanteil aus mit einem kleinen Teil Manzoni Bianco und Viognier. Die Trauben werden in zwei Schritten gelesen. Es gibt Stellen mit mehr Sand und Stellen mit mehr Lehm, dementsprechend reifen die Trauben der Lagen unterschiedlich schnell. Die beiden Weinberge werden unabhängig von der Sorte dann geerntet, wenn die Trauben reif sind. Die Trauben werden entrappt und durchlaufen dann 4 Tage Maischegärung in Beton oder Edelstahl. Dazu werden aber wieder 30 Prozent der Kämme zugegeben, um die Gerbstoffe zu nutzen. Bis 2016 waren es circa 10 Tage Maischegärung, inzwischen sind es in der Regel eher 2-3 Tage. Dann wird abgepresst und der gärende Most geht für 12 Monate in Ovalfässer, Eichenfässer von Mittelberger. Anschließend folgen nochmal 9 Monate in Beton und dann noch ein Jahr in der Flasche. Mittleres, leicht wolkiges Goldgelb mit einem ganz kleinen Hauch Bernstein. Die Nase ist intensiv konzentriert und würzig. Passionsfrucht, Kumquat, rote Käserinde, Pfirsich, unreife rote Äpfel und Lindenblüten. Weiße Blüten, aber auch eine präzise, intensive gelbe Floralik steigt aus dem Glas. Hier kommt die wunderbar aromatische Seite des Sauvignon durch, mit Rosenblättern, Muskat, Litschi auch etwas Zitronengras. Die Nase ist so vielschichtig und komplex, dass kaleidoskopartig immer wieder neue Facetten freigelegt werden. Die tonische Frische der hoch gelegenen Weinberge schlägt voll durch, fast mentholartig mit hellem Harz, in diesem aromatischen Parfüm nach Bergkräutern. Das ist wirklich eine Aromenexplosion! Im Mund kommt dann die fabelhafte Struktur mit sehr zart griffigem Tannin. Alles ist wunderbar verwoben und eingebunden. Zitronenabrieb, Nektarine, Salbei und Gewürznoten, etwas Holunderholz, Orangensaft und ein Hauch Zedernholz. Die gelbwürzige, hocharomatische, von Kräutern ummantelte Frucht kleidet den gesamten Mundraum aus, packt zu und hallt auch immer wieder nach. Seidige, aber pikante Säurestruktur, sogar etwas Chili- Schärfe. Präzise, klar, saftig und immens lang. Das ist die Avantgarde hier in Südtirol und nicht so klassisch wie die Cantina Terlan oder Lageder. Ein Wein der sicher sogar im Keller noch zulegen wird. Freistil steht auf der Flasche, das trifft es ganz gut - denn Pranzegg ist völlig unique mit diesen Weinen. Winzer Martin Gojer mag Caroline gerne im Alter von 7-8 Jahren, also trauen Sie sich ruhig ein paar Flaschen wegzulegen. Es werden 3.500 Flaschen pro Jahr gemacht.