Lobenberg: Hannes Schusters Top-Blaufränkisch aus Müllendorf und Sankt Margarethen sind seit Jahren absolute Ikonen, was diese Rebsorte angeht. Definitiv in einer Reihe mit den großen Weinen von Roland Velich, Franz Weninger, Dorli Muhr, Wachter-Wiesler und Co. Nun präsentiert Hannes mit dem Blaufränkisch Ried Lamer eine spannende Premiere aus der Einzellage in Sankt Margarethen. Eine Lage, welche vorher immer in den Spitzenwein aus eben diesem Ort einging. Bis zu 70 Jahre alten Reben, die auf einer Kombination aus Kalk und lehmigem Sand wurzeln. Das ergibt einen Wein, der einerseits eine unheimliche Tiefe, Kraft ja sogar in gewisser Weise Wucht ausstrahlt und andererseits eine bemerkenswerte Eleganz. Hannes Schuster ist eben der Meister der Finesse, seine Weine sind niemals laut, immer fein. Die Nase präsentiert sich mit satter Kirschfrucht mit floralem Touch und zarter Kräuterwürze, dazu gesellen sich kandierte Orangenzesten – extrem einladend und verspielt. Dann kommen auch dunkle Beeren, Schlehe, Brombeere, immer schwingt eine subtile Würze mit. Druckvoll, tief, irgendwie mystisch in seiner Art. Am Gaumen zeigt sich filigrane Feinheit in Symbiose mit stoffiger Dichte. Wow, was für eine irre Kombination! Konzentrierte, dunkle Beerenfrucht, fokussiert und mit Druck, erhält aber von dem großartig eingebundenen Tannin und der lebendigen Säure einen fast tänzelnden Charakter. In Salz gewendete Kirsche mit reifer Himbeere im Kern, dazu Brombeere und wieder Schlehe. Sehr lange anhaltend und mit viel Salz und einem hauch Lakritz hintenraus. Ein großer Blaufränkisch, der bereits jetzt seine Klasse zeigt und ein sicheres Reifepotenzial verspricht. Wirklich groß!