Lobenberg: Die über 50 Jahre alten Rebstöcke dieser autochthonen Rebsorte stehen in Prepotto, in der Provinz Udine in perfekter Südostausrichtung. Der »Ponca« Boden ist eine besondere Kombination aus Mergel und marinen Sedimenten, die viele Spitzenlagen des Friauls auszeichnet und diesem Schioppettino verleiht er seine bezaubernde, mineralische Note. Nach der Handlese werden die Trauben im Stahltank mit wilden Hefen vergoren, wo der Wein anschließend weitere 8 Monate ausgebaut wird. Die Maischestandzeit von 14 Tagen hält Mario Zanusso dabei relativ kurz, um die frische Aromatik des Weins in den Vordergrund zu rücken. Mittleres, leuchtendes Rubinrot. Diese Nase ist ein Drahtseilakt aus erfrischend roter Frucht mit dezent bitterer, würziger Kräuterwürze. Sozusagen Nebbiolo meets Pinot Noir! Sauerkirschen und Amarenakirschen, rote Johannisbeeren, Himbeerstrauch, frische Minze, Veilchen, Rosenbusch und würzige Geranienblüten, Lakritzstangen, Salbei, Thymian mit einer petrol- und teerartigen Erdigkeit. Die Nase dieses kleinen Weins ist unendlich komplex, vibrierend intensiv und expressiv – hier kann man sich unmöglich satt riechen! Duftend und dabei dennoch erfrischend bis zum Abwinken. Dieser Schioppettino ist krasser Stoff und es ist wirklich schade, dass diese Rebsorte neben den Weißweinen des Friauls so wenig Beachtung findet. Im Mund kommt die Charmeoffensive. Saftige Erdbeeren, rote Johannisbeeren, Cranberries und Sauerkirschen. Auch die Textur der Tannine erinnert an rote Johannisbeeren, sie ist fein und griffig strukturiert. Dennoch ist der Wein am Gaumen eher zart. Im Nachhall bleiben frische Kräuter und etwas Minze auf der Zunge. Elegant, verspielt und geradlinig. Seine aromatische Komplexität macht diesen Wein so besonders, er liefert unkomplizierte und dennoch raffinierte Trinkfreude. Bei 12,5% vol. ist er enorm süffig, aber zugleich hat er ausreichend Komplexität für die philosophische Weinfreude – hier kommt keine Langeweile auf. Total schöner, verträumter und hochindividueller Stoff!