Univers Palomino Fino 2022

Muchada-Leclapart: Univers Palomino Fino 2022

Zum Winzer

93–94
100
2
Palomino Fino 100%
5
weiß, trocken
10,5% Vol.
Trinkreife: 2024–2038
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
fruchtbetont
exotisch & aromatisch
3
Lobenberg: 93–94/100
Penin zu 2020: 93/100
6
Spanien, Malaga und Jerez
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Univers Palomino Fino 2022

93–94
/100

Lobenberg: Dieser Univers stammt aus einem alten Weinberg, den Alejandro erst kürzlich gekauft hat, nur 0,7 Hektar groß. Er liegt in der Region Miraflores Baja und befindet sich noch in Konversion zu Bio. Der Wein wurde im Juli 2023 gefüllt, nachdem er zuvor komplett auf der Hefe gelegen hatte. Spundvoll und damit nicht unter der Florhefe. Er wurde im Stahl vergoren, Schwefel wurde nur minimal direkt nach der Pressung zugegeben. Hier wird nur mit Schwerkraft gearbeitet und direkt aus dem Fass gefüllt. Die Nase ist ultrazart und fein – atemberaubend! Kalk und Kreide, feines Salz und dazu diese extrem feinen Noten der Palomino. Helle Birne, ein bisschen Quitte und ein Hauch Sanddorn. Darunter viel Salz und Kalkstein, aber es ist erstaunlich aromatisch und blumig. Wirklich ein florales, verspieltes Tröpfchen – schon die Nase ist berauschend! Das Mundgefühl ist fast noch besser. Nicht nur Quitte, sondern hier kommen auch ein bisschen Mirabelle und Reineclauden. Dazu ein Hauch Maracuja und Ananas. Aber spielerisch bleibend! Auch im Mund ist es dieses aromatische Leckerli mit einem feinen salzigen Schwänzchen hintenraus. Ein köstlicher Tropfen und jetzt in 2023 schon ready to drink. Im Nachhall eine leichte Süße aufbauend, obwohl der Wein null Restzucker hat und nur 10,5 Volumenprozent. Ein leichter Hauch von Sanddorn und leicht süßlicher gelber Frucht – ein Touch reifer Aprikose. Das gibt dem Wein einen warmen Schmelz und Schub von unten. Eine wahre Köstlichkeit! 93-94/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

93
/100

Penin zu 2020 über: Univers Palomino Fino

-- Penin zu 2020: Leuchtendes Strohgelb. In der Nase ausdrucksvoll und würzig. Reifes Obst, feine Hefen, weiße Blumen und trockener Stein. Im Mund komplex, würzig, elegant und fleischig. 93/100

Weingut über: Univers Palomino Fino

-- Weingut: Univers is the entrance to our “Universe”, fresh, saline and elegant; pure “palomino” grape. Its grapes come from the lower area of our best vineyard, “La Platera”, with clay-limestone soils of “albariza” and “lustrillos”. Its salinity and purity stand out, due to the fermentation in the old champenoise tanks made of solid steel. The young vineyard highlights the salinity of the plot and shows subtle hydrocarbons and powder, aromas associated with large “albariza pago”. Fermented and vinified in a steel tank with interior ceramic paint for 9-10 months. Spontaneous fermentation; without rectification of any kind. Initial sulphite minimum. Work on lees. Without filtering or cold stabilizing.

Mein Winzer

Muchada-Leclapart

Muchada-Léclapart ist das geniale Projekt der beiden biodynamischen Winzer Alejandro Muchada aus Cádiz in Südspanien und David Léclapart vom gleichnamigen Champagnerhaus. Im Sherry-Dreieck an der Atlantikküste Andalusiens, genauer gesagt in Sanlúcar de Barrameda, bewirtschaften die beiden knapp drei...

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