Suertes del Marques: Las Suertes 2022

Suertes del Marques: Las Suertes 2022

Zum Winzer

96+
100
2
Listan Negro 100%
5
rot, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2042
Verpackt in: 6er
9
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 96+/100
Parker: 96/100
Penin: 96/100
6
Spanien, Kanaren, Teneriffa
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Las Suertes 2022

96+
/100

Lobenberg: Der Las Suertes ist noch mal so eine kleine Turbo-Version vom Chibirique. Hier ist alles noch harmonischer, die Kraft mit der unendlichen Feinheit perfekt im Einklang. Auch eine irre Kombination aus vulkanischer Mineralität geräuchertem Speck, grundiert von Kirsche, Wachholder, Hagebutte, Himbeernuancen, Schlehe... unsagbar vielfältig und absolut ins Glas ziehend. Der Mund ist dann auch noch mal eine Schippe drauf. Saftige Säure, geschmeidiges Tannin und viel mehr Phenolik am Gaumen. Sehr mundfüllend. Auch hier Kraft und Eleganz im Zusammenspiel. Sauerkirsche, Schlehe, feine, gesalzene Mandelblätter, ein Hauch Lorbeerblatt. Und immer wieder trinkanimierend. Traumhaft lecker in seiner Tiefe und Struktur. Hier gibt es nichts zu mäkeln, nur Applaus. Schon fast ganz groß.

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

96
/100

Parker über: Las Suertes

-- Parker: The red 2022 Las Suertes is from the El Ciruelo Vineyard. It fermented with 90% full clusters and indigenous yeasts and had 22 days of maceration, with an élevage of 12 months in 500-liter oak barrels. It has medium ripeness at 12.5% alcohol. The wine had just been bottled when I tasted it, but it felt very harmonious, balanced and expressive, with the fine tannins that the plot is famous for. It's clean and has a mixture of red fruit, herbs, spices and crushed rocks and is complex and elegant. This has more Burgundian tannins than El Esquilón, which felt more Barolo. 4,100 bottles were filled in October 2023. 96/100

96
/100

Penin über: Las Suertes

-- Penin: Kirschrot. Klar definierte, saftige, komplexe, ausdrucksvolle, würzige und mineralische Aromen. Veilchen. Im Mund elegant, lang und geschmackvoll.

Mein Winzer

Suertes del Marqués

Suertes del Marqués ist ein kleines und im Grunde noch blutjunges Familienweingut. 2006 begannen sie ihre Weine selbst abzufüllen. Davor haben Sie den Wein als Zulieferer für andere Kellereien geliefert.

Las Suertes 2022