Lobenberg: Muncagota liegt auf der Spitze eines Hügels, von Barbaresco Richtung Neive gehend. Es ist die höchste Lage überhaupt in Barbaresco, an die 400 Meter, die Spitze ist sogar etwas höher als Rabaja. Komplett kühl und windig, nach Osten exponiert. Die Böden bestehen aus weißem Lehm. Ein Extrem! Die Nase ist fast leicht, aber aromatisch und spielerisch, und die Lage bringt immer intensive Tannine und grüne Kräuter in den Weinen hervor. Die Trauben werden zu 100 Prozent entrappt und im Stahltank vergoren. Im darauffolgenden Mai kommt der Wein dann ins Holz. Der Ausbau erfolgt zwei Jahre lang in großen, französischen Holzfässern, die kleinsten davon fassen 2.500 Liter, die größten 50.000 Liter. Einmal pro Jahr wird der Wein abgezogen und in ein frisch gereinigtes Fass gefüllt. Am Ende der drei Jahre ungeschönt abgefüllt. Der Wein wird mit beinahe einem Jahr Flaschenreife auf den Markt gebracht. Das gehört zur Philosophie der Produttori, selbst der Langhe Nebbiolo genießt hier ein paar Monate Flaschenreife, bevor er released wird. Kräftig schiebende, druckvolle und tiefe ätherische Nase mit saftigem Steinobst und gelben Blüten. Momentan hat der Wein eine elegante Reduktion. Er hält merklich und garantiert noch einige Asse im Ärmel versteckt! Im Mund haben wir hier viel gelbe Frucht. Weinbergspfirsich, Aprikosen und Orangensaft auf Kirsche und dunklen Pflaumen. Die reifen Tannine sind ultrafein und verschwinden beinahe in der verschwenderisch opulenten, reifen Fruchtwelle des Jahrgangs, dass sie nur im Nachhall auf der Zunge prickeln. Zugänglich und intensiv scheint dieser Muncagota 2020 vielleicht der druckvollste Wein des Jahrgangs zu sein.