Nelin 2021

Clos Mogador: Nelin 2021

Zum Winzer

95+
100
2
Garnacha Blanca, Macabeo, Marsanne, Viognier
5
weiß, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2024–2042
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
frische Säure
3
Lobenberg: 95+/100
Penin zu 2020: 95/100
Parker zu 2020: 94/100
Suckling zu 2020: 94/100
6
Spanien, Priorat
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Nelin 2021

95+
/100

Lobenberg: Das ist DER Weißwein vom legendären Priorat-Weingut Clos Mogador, denn nur dieser eine wird produziert. Bewirtschaftung nach biodynamischen Methoden. Der Wein vergärt in der Regel sehr langsam, über viele Monate. Ausbau im gebrauchten Holzfuder und anschließende Homogenisierung im Edelstahl für einige Monate. Selbstverständlich ist das von den sengenden Schieferhängen des Priorats kommend kein Leichtgewicht. Leicht ölig und extraktreich liegt der Wein im Glas. Auch die Nase drückt satte Power aus. Anklänge von Quittenschale, Mirabelle, angeschnittenem gelbem Apfel, eingehüllt in mediterrane Kräuterwürze von Thymian, und Rosmarin. Auch Heu und Kamille. Insgesamt kein fruchtiger Wein. Dazu ganz zarte Rauchnoten und eine feuersteinige Mineralität, die dem Wein seine Üppigkeit nehmen. Es ist dieser massive Gesteinsabdruck, der auch den Weinen aus Condrieu, vom Hermitage oder aus Sizilien Flügel verleiht und stets einen Eindruck von Frische und Rasse vermittelt, obwohl sie aus heißem Klima stammen. Diese Mischung aus tiefer, reifer, süßlicher Gelbfrucht, Kräutern, getrockneten Blüten und hellem Gesteinsmehl ist extrem animierend, fast hypnotisierend. Immer wieder will man hineinriechen. Dann kommt der Mund wie eine Wucht, durchaus üppig und reich, vielschichtig und ausladend. Weißer Pfirsich, Mirabelle und Melone ohne Ende, auch leicht tropisch werdend zum Ausklang hin. Ingwerpaste, helle Gesteinsnoten, Kreide und Feuerstein, weiße Blüten, komplex, lang und getragen. Das ist schon ein Blockbuster, der den großen Namen Clos Mogador gebührend repräsentiert. Hohe Intensität, mächtige Struktur und eine verführerische Extraktsüße im Kern. Dazu aber auch eine sehr eigenständige Aromatik in dieser üppig-pikanten gelben Frucht mit salziger Mineralität, die fast haptisch auf der Zunge zu spüren ist in diesem rassig-griffigen Mundgefühl. Durchaus ein beeindruckendes Kraftpaket mit viel Terroir-Ausdruck und unverkennbar mediterraner Seele, das aber eben durch den feinen Nerv der Schieferböden auch einen gewissen Kick erhält. Sehr spannend! 95+/100

Jahrgangsbericht

Der Winter 2020/2021 brachte zwischen Dezember und März sehr viel Regen und Schnee, auch etwas Frost. Die Böden waren vor dem Austrieb der Reben mit ordentlichen Wasserreserven gefüllt – ein guter Start in den Jahrgang 2021. Die Blüte verlief bis auf kleine Verrieselungen ziemlich normal, kein Frost, kein Mehltau. Dann folgten nach einem trockenen Mai noch vor der Blüte große Regenmengen im Juni. Nach der Blüte begann ein sehr trockener, warmer, teils heißer Sommer. Hitze- und Trockenstress waren die Folge, die Reben machten ab Mitte August total dicht, um sich zu schützen. Die Beeren waren zu diesem Zeitpunkt dickschalig und kerngesund, Sorge bereitet aber die phenolische Reife, die durch den Stillstand der Reben nicht erreicht werden konnte. Dieses Phänomen gab es in allen Regionen der nördlichen Hälfte Spaniens, also in allen Topregionen. Von Anfang September bis zum 25. September gab es einige Tage satten Regen. Durch die neue Wasserversorgung setzten Photosynthese und Reifung sofort ein. Ab dem 25. September war es trocken, extrem sonnig und warm, nachts sanken die Temperaturen deutlich. Fünf traumhafte Wochen mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nach und hochintensiver Sonne folgten. Diese große Kühle, ja Kälte der Nächte, nach dem letzten Regen vom 25. September, gilt als der Schlüssel zu diesem großen, reifen und zugleich frischen Cool-Climate-Jahrgang. Das Ergebnis waren überall hochgesunde, dickschalige Beeren mit sattem Tannin und hoher Säure vor der Lese im Herbst. Die Weine sind weniger extremreif und immens als 2019, aber deutlich aromatischer und reifer als 2018, mit einer Frische, die ihresgleichen sucht.

95
/100

Penin zu 2020 über: Nelin

-- Penin zu 2020: Leuchtendes Strohgelb. In der Nase ausdrucksvoll, mineralisch und blumig. Reifes Obst und feine Hefen. Im Mund voll, komplex, würzig, lang und elegant. 95/100

94
/100

Parker zu 2020 über: Nelin

-- Parker zu 2020: The 2020 Nelin suffers a bit in comparison with the 2019 vintage that I tasted next to it. There was some mildew, but less than in other zones, and they produced a little less wine. The wine is concentrated, powerful and ripe at 14.5% alcohol, reflecting a warmer year of lower yields. It has some fine tannins. They always play a little with the skins, but he doesn't like the skin contact with the Garnacha Blanca, but even so it shows, also I guess because of the character of the year. The wine is compact and powerful, not as nuanced as the 2019, a little foursquare and in need of time in bottle and/or powerful food. 6,500 bottles produced. 94/100

94
/100

Suckling zu 2020 über: Nelin

-- Suckling zu 2020: Medium gold hue. Complex and intense with a subtle note of croissant-like pastry to the Mediterranean spices, stones, tropical fruit, yellow nectarines with a hint of oxidative complexity that touches the sweet spot. A hint of honey, too. Full-bodied and voluminous with solid structure on the palate. Some tannins and fresh acidity go hand in hand. What a serious but fun white to enjoy now. Macabeo, pansal, picapoll blanc, cartoixa and others. 94/100

Mein Winzer

Clos Mogador

Clos Mogador – dieser Name ist heute untrennbar mit dem Priorat verbunden. Doch wer hätte gedacht, dass der Ursprung dieses großen Klassikers eigentlich an der Rhône in Frankreich lag? Die Geschichte der Familie des Weingutes ist so umfangreich wie spektakulär.

Nelin 2021