Sammlerbox Duclot Bordeaux-Kollektion 2016

Duclot Sammlerbox Duclot Bordeaux-Kollektion 2016

9 Flaschen

Zum Winzer

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Diese Sammlerbox enthält je 1 Flasche der Chateaux Ausone (13,0% Vol.), Cheval Blanc (14,0% Vol.), Haut-Brion (14,0% Vol.), Lafite-Rothschild (13,0% Vol.), Margaux (13,5% Vol.), La Mission Haut-Brion (14,0% Vol.), Mouton-Rothschild (13,5% Vol.), Petrus (14,5% Vol.), d'Yquem (14,0% Vol.)

lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Sammlerbox Duclot Bordeaux-Kollektion 2016

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Ein großartiger Jahrgang 2016 mit 9 außergewöhnlichen Weinen und eine einzigartige Box in limitierter Auflage. Wir sind sehr froh, exklusiv für unsere besten Kunden dieses in Bordeaux hergestellte Juwel aus dem Hause Duclot anbieten zu können. Lafite-Rothschild, Mouton-Rothschild, Margaux, Haut-Brion, La Mission Haut-Brion, Ausone, Cheval Blanc, Petrus, d'Yquem. In begrenzter Anzahl veröffentlicht und durch ein Authentifizierungssystem geschützt, vereint es neun der größten Weingüter von Bordeaux. *** Chateau Ausone: 7 Hektar auf purem Kalkstein an der Kante von Saint Emilion. Bestes Terroir. Bis zu 12.600 Stöcke pro Hektar dicht gepflanzt. Also nur 6 Mini-Trauben in Stocknähe und unter 400 Gramm je Pflanze. State of the art. Wegen des grandiosen Kalksteinterroirs mit guter Lehmauflage ein relativ überschaubarer Wasserstress, trotz der Trockenheit. Die Weinberge sind Ost, Süd-Ost exponiert. Auch die jungen Reben liefen perfekt durch, so dass der Ertrag mit 40 Hektoliter pro Hektar deutlich höher ist als in den Jahren davor. 50% Merlot und 50% Cabernet Franc. Die Lese fand für die Merlot vom 10. Oktober bis zum 14. Oktober statt und für die Cabernet Franc ab dem 14. Oktober bis zum 19. Oktober. Der etwas höhere Merlotanteil als üblich ist natürlich dem großen Merlotjahr geschuldet. Aber nochmals: Auf Ausone und auch anderen Weingütern hier an der Kalksteinkante gab es nur sehr überschaubaren Wasserstress. So dass auch hier die Cabernet Franc ziemlich gut reifen konnte. Eine schöne, rauchige Cabernet-Franc-Nase. Schöne eingekochte Himbeere. Aber nicht konfitürig sondern fein. Sehr dicht, fast Loire-artig. Clos Rougeard! Tolle Wucht zeigend. Ganz langsam kommt dann neben der feinen Himbeere auch Sauerkirsche und süße rote Kirsche. Frische Zwetschge, Holunder, Eukalyptus, Minze. Alles fein schwebend. Kaum dunkle Aromatik. Weder Brombeere, noch Blaubeere, eher dunkles Unterholz unter dem Potpourri reifer, dunkelroter Frucht. Extrem schön, extrem getragen, voller Harmonie. Der Mund greift diese Würze sofort wieder auf. Der erste Ansturm ist Mineralität. Steinig, salzig aber unglaublich fein. Auch hier wieder fast nur dunkelrote Früchte. Auch hier die Cabernet Franc in der Dominanz. Ich hatte schon einen solchen Loirewein in diesem Jahrgang, dass war Clos Puy Arnaud in Castillon. Aber Ausone hat dieses Pfund mehr an Substanz, an darunterliegender Wucht und Fülle. So haben wir hier zwar auch eine gewisse Loirestilistik, aber unglaublich getragen, erhaben und mit gut schiebender Tannin-Struktur. Total geschliffen, keine einzige raue Kante und Ecke. Der totale Schliff, die totale Feinheit. Und trotzdem die wunderschöne warme, charmante Fülle. Eukalyptus, Minze, Sauerkirsche, Himbeere. Alles perfekt miteinander verwoben. In sicherlich dreiminütiger Länge anhaltend. Es bleibt aber dieses feine Spiel, diese grandiose Spannung, die dieser Wein zeigt. Und trotzdem bleibt er, und das ist für mich für einen Wein in dieser Preisklasse einfach erwähnenswert, unglaublich süffig, trinkig. Er macht richtig Spaß und Freude. Darf man so einem „einfachen“ Wein, der so viel Spaß macht, dennoch 100 Punkte geben? Ja vielleicht muss man gerade das. Denn er ist genau das, was wir alle wollen. Wir wollen es mit Freude trinken. Und das ist bei diesem Ausone gegeben. Trotzdem wird er ein langes Leben haben. Endlich mal kein Ausone zum Niederknien sondern für den puren Genuss. 100/100 *** Chateau Cheval Blanc: Lobenberg: Die Besonderheit von Chateau Cheval Blanc ist die Lage, das Terroir. Wie das auch beim Nachbarn Jean Faure genau so zum Ausdruck kommt. Wir haben einen Untergrund komplett aus Lehm. Darüber ein sehr hoher Kies-/Sandanteil. Aber 60% ist Lehm, 40% Kies und Sand. Kies und Sand macht die Feinheit aus. Der Lehm hält das Wasser. Es gab also auf diesen Untergründen mit diesem hohen Lehmanteil keine Probleme in Form von Wasserstress, trotz der Trockenperiode. Im Jahr 2016 gab es aber vier Plots mit jungen Reben, die nicht tief genug verwurzelt waren. Sie wurden komplett im Fass verkauft. Weil sie durch den Trockenstress dann doch größtenteils ausfielen oder schwache Ergebnisse brachten. Resistent gegen diesen Trockenstress der extrem trockenen drei Monate, nach den zuvor extrem großen Regenfällen der Monate April bis Juni, waren nur die tief wurzelnden, uralten Reben. Das Problem in 2016 war, dass Cheval Blanc diese vier Plots mit jungen Reben komplett mit Cabernet Franc bestockt hatte, und dass zeitgleich weitere vier Plots mit zu alten Cabernet Franc komplett von Reben zur Neubepflanzung gerodet wurden. Mit dem Ergebnis, dass Cheval Blanc untypische 58% Merlot, nur 38% Cabernet Franc und 4% Cabernet Sauvignon aufweist. In der Zukunft, in weiteren 10 Jahren, wenn die Cabernet Franc wieder da ist, ist aber die 50/50 Cabernet-Merlot-Relation wieder das Ziel. Cheval Blanc hat insgesamt 33 verschiedene Plots. 77% des Weines sind Erstwein. Dichtpflanzung und biologische Bearbeitung, genau wie der Nachbar Jean Faure. Spontanfermentation und Ausbau im neuen Barrique. Der neue Kellermeister und zukünftiger Direktor Pierre Olivier Clouet erklärte uns ausgiebig die Besonderheiten der Veränderungen im Weinberg. Die Nase von Cheval Blanc verblüfft jedes Jahr aufs Neue. Mal ist sie feiner als erwartet, mal voluminöser. Das ist 2016 der Fall. In diesem feinen Jahrgang kommt eine unglaublich voluminöse Duftwolke, eine Reichhaltigkeit aus dem Glas, die wirklich verblüfft. So viel Süße, zerdrückte Himbeere von der Cabernet Franc. Auch zerquetschte süße Kirsche, Schattenmorellen, aber nichts Säuerliches. Alles süß, reif und dicht. Dann noch ein bisschen Schwarzkirsche darunter. Sehr pikant. Süße und Säure zugleich ausstrahlend, aber alles in totaler Eleganz. So erotisch, so einnehmend. Im Mund kommt dann noch etwas rote, süße Johannisbeere dazu. Es bleibt aber bei der sehr reichen, üppigen, dichten, roten Frucht in dieser totalen Süße. Sehr stylischer, sehr lecker, sehr modern. Das ist der Gegenentwurf zu dem extrem naturverbundenen Nachbar Jean Faure, der viel mehr Dampf hat, und der durch die teilweise Rappenvergärung deutlich mehr Würze ausstrahlt, viel mehr Frische und Power ausstrahlt. Cheval Blanc ist die Seidigkeit schlechthin. Ist wie Ausone fast abgehoben in der Feinheit und Delikatesse. Ich weiß nicht welche Richtung ich bevorzuge. Beides hat seinen Sinn. Aber Cheval Blanc ist in jedem Fall sehr modern, ultra schick und in dieser Ausrichtung Saint Emilions sicherlich einer der absoluten Tops. 100/100 *** Chateau Haut Brion: Dieser Premier Cru ist eigentlich immer der beste Wein der gesamten Appellation, und da Pessac Léognan dieses Jahr so ein High-Flyer ist, sollten wir hier an der Spitze sein. Abwarten ob der Premier Cru das wirklich halten kann. 56% Merlot, 6,5% Cabernet Franc und 37,5% Cabernet Sauvignon. Die Ernte verlief über fast einen ganzen Monat vom 19. September bis zum 13. Oktober. Das Stadtgebiet von Bordeaux hat immer den Vorteil, dass etwas besseres Kleinklima herrscht. Insgesamt immer früher in der Lese zu sein als die südlicheren Pessac-Weingüter. Anders als La Mission, zeigt Haut Brion in der Nase genau diese fehlende Süße, die ich bei La Mission eben so schmerzlich vermisst habe. Wuchtige, süße, schwarze und rote Kirsche, feine Maulbeere. Aber Kirschfrucht dominiert. Auch intensive Zwetschge, sehr fein zerdrückte Himbeeren, Pflaume und ganz sanfte Süße. Nicht aggressive Johannisbeere. Ein sehr schöner Fruchtkompott. Auch ein bisschen Erdbeere, weißer Pfeffer, helle, fast weiße Schokolade, schöne Blumigkeit. Die Nase ist unglaublich schön und berauschend. Der Mund lässt die Augen zusammen ziehen. Die Zunge rollt sich fast. Das ist ein massiver Ansturm an hochintensiven Gerbstoffen und dann kommt ganz viel Säure. Das Tannin ist geschliffen, die Säure ist nicht spitz, aber alles ist reichlich vorhanden. Eine so hohe Intensität. Sogar leichter Bitterstoff dazu. Das ist ein Angriff auf den Gaumen. Das ist zwar kein Wein, der weh tut, aber weit davon entfernt ist er auch nicht. Das ist so explosiv im Gaumen. Was mich stört ist der leichte Bitterstoff im Nachhall und auf der Zunge, zusätzlich zur Mineralität. Oder ist es mineralische und Tanninschärfe? Auf jeden Fall ist es ziemlich brachial und irgendwie auch fein zugleich. Dramatisch. Ein ziemlicher Kracher. Ist das wirklich die Spitze der Appellation? Ich glaube es zumindest bezogen auf Köstlichkeit nicht. Ich fand Haut Bailly, Pape Clement, Smith, Carmes und Seguin da besser. Mir ist das zu trocken im Ausdruck. Zu brachial. Mir fehlt ein wenig der Charme. Und nur weil man ein Premier Cru ist, kann man nicht erwarten dafür einen großen Bonus zu erhalten. Dafür gibt es zu gute Konkurrenz. Ein sicherlich großartiger Wein, aber mir persönlich zu extrem in seiner etwas bitteren Tannin-Ausdrucksweise. Zu brachial, zu brutal in seiner Art. Das wundert mich sehr, hat dieses Weingut normal auch so viel Feinheit. Die Frische ist da, das Tannin ist da, die Wucht ist da, es ist auch Süße da. Aber um als Gesamtkomposition erklingen zu können, dazu fehlt mir schlussendlich die Harmonie und die große Feinheit. Dafür wird er 100 Jahre halten und nach 50 Jahren die zuvor genannten Mitbewerber abhängen. Ist doch auch was! 100/100 *** Chateau Lafite Rothschild: Mein erster Premier Cru in diesem Jahr, aber nach dem 100 Punkte Cos in dieser totalen Eleganz bin ich sehr gespannt. Ernte des Merlots erfolgte bei Lafite Rothschild vom 23. bis zum 28. September, die Cabernet Sauvignon wurde Anfang Oktober bis zum 12. Oktober gelesen, der Petit Verdot direkt danach. Im finalen Blend ist dann aber keine Petit Verdot sondern nur 92% Cabernet Sauvignon und 8% Merlot. Nachdem Lafite Rothschild 2015, auf Grund der Wetterkapriolen im September, einen klaren Durchhänger hatte, ist das mit 2016 komplett vergessen. Und das schöne ist, dass wir anders als der Nachbar Cos d´Estournel hier fast komplett auf der roten Frucht laufen. Super elegant, sehr viel rote Kirsche, zerdrückte Himbeere, auch etwas Brombeere und zerquetschte Erdbeere. Eine schöne rote Grütze an Beeren. Nur ein Hauch Cassis. Sehr feine, sehr helle Lakritze darüber. Florale Noten, Jasmin, ein bisschen Veilchen, alles ganz fein bleibend, ganz schwebend. Rote Johannisbeere, sehr Cabernet, aber ohne jeglichen grünen Touch, ohne auch nur einen Hauch von Paprika. Johannisbeere und Kirsche ist die finale Nase. Aber eben ultra fein, nicht wuchtig oder massiv. Der Mund komplett auf roter Frucht laufend. Süße und zugleich sehr säurebeladene Johannisbeere dominiert vor Sauerkirsche. Nur einen Hauch von feiner roter Kirsche, wieder die zerdrückte Himbeere. Aber alles nur mit einem Hauch Süße. Ganz elegant, super geschliffenes, feines Tannin und die totale Frische mit großer mineralischer, salziger Länge. Mir fehlt vielleicht das letzte Quäntchen Wucht, was Lafite allerdings, wenn ich ehrlich bin, nie in der Primeurverkostung zeigt. Aber ich tu mich schwer mit der Höchstnote. In der Eleganz allemal, in der Finesse, Frische, Feinheit muss er 100 haben. Im Gesamteindruck im Mund würde ich ihm da einen kleinen Abzug machen. 100/100 *** Chateau Margaux; Chateau Margaux besteht aus sagenhaften 94% Cabernet Sauvignon, 3% Merlot, 2% Cabernet Franc und 1% Petit Verdot. Die Lese fand von Ende September bis zum 20. Oktober statt. Nur 23% der gesamten Ernte ist in den Erstwein gegangen. Die Weine wurden komplett entrappt, dann über händische Sortiertische, Rütteltische gefahren, um auszusortieren. Spontane Fermentation in großen Holzfudern, Ausbau zu 100% im neuen Barrique. Die Nase ist in ihrer Feinheit, Frische und Intensität, ein kalifornischer Cabernet aus Hochlagen, weil die Reife so unglaublich schön ist. Aber nichts Fettes. Ich meine nämlich nicht die landläufigen, überfetten Kalifornier, sondern die richtig stylischen Weine von Ridge, Togni, Kongsgaard. Und so riecht Chateau Margaux 2016. So unglaublich fein. Sauerkirsche, rote Kirsche, mehr rote Frucht als schwarze Frucht. Frische Zwetschge, weißer Pfeffer, helle Lakritze, alles schwebt. Ein leichter Touch gelbe Frucht. Der Mund von einer unglaublichen Intensität. Aber eine köstliche, delikate Intensität. So fein. Auch hier wieder vornehmlich rote Frucht. Süße rote Kirsche, Sauerkirsche, Schlehe, helle Lakritze, dazu Eukalyptus und Minze. Salzige Mineralität und Länge, so ewig lange anhaltend. Ultra schicke Tannine, super poliert und trotzdem hat der Wein eine hohe Intensität, berührt alle Sinne. Die Augen und der Mund ziehen sich zusammen. Die Frische ist so genial. Und das mit der in sich so harmonischen, aber intensiv fruchtigen, mineralisch beladenen Cabernet ist eine perfekte Form von Cabernet Sauvignon. Er verliert alle Plumpheit, alle Rundungen, und ist trotzdem süß und dicht. Ein unglaubliches Vergnügen, was nach Minuten erst endet. Der Wein wird viele, viele Jahrzehnte altern können, und er wird immer noch zulegen in seinem köstlichen Genuss. Großer Chateau Margaux in bisher noch nie gesehener, erhabener Schönheit. Und eben ganz anders. Mein Wein des Jahrgangs noch vor Ausone und Mouton. 100+/100 *** Chateau La Mission Haut Brion: 57,5% Merlot, 42,5% Cabernet Sauvignon. Dichte, würzige Nase. Sehr klassisch La Mission Haut Brion und trotz der Majorität der Merlot dominiert die Cabernet. Schwarze Johannisbeere steht im Vordergrund. Fein und erhaben. Im Mund ein unglaublicher Grip, sehr frisch, viel Säure, sattes Tannin aber gut poliert. In der Mitte fehlt vielleicht etwas süßes Fleisch deswegen finde ich ihn etwas unbalanciert. Dafür unglaublich lang, elegant. Es ist ein feiner Wein. Aber in seiner etwas massiv, tanninreichen Art für mich eben etwas unbalanciert. Viel Druck, viel Länge, viel Mineralität, aber mir persönlich waren die anderen Superstars der Appellation wie Haut Bailly, Pape Clement, Smith, Carmes und Seguin im Grunde etwas lieber. Sie hatten ein Plus in der Erhabenheit und im Charmefaktor. Trotzdem ein sehr guter La Mission für ewiges Leben. 97-100/100 *** Chateau Mouton Rothschild: Der zweite Premier Cru. Nachdem Lafite gegen den Nachbarn Cos leicht unterlegen war, deutet durch die davor stattfindende Probe von Clerc Milon Rothschild alles daraufhin, dass hier der Höhepunkt Pauillacs liegen könnte. 83% Cabernet Sauvignon, 15% Merlot, 1% Cabernet Franc, 1% Petit Verdot. Wie Clerc Milon intensives Kirschrot mit viel schwarz. Und wie bei Clerc Milon, und das ist jedes Jahr wieder das Verblüffende, die fast gleiche Nase. Total schick, super poliert, Brombeere, ein Hauch Cassis. Sehr viel schwarze Kirsche, sehr schick, sehr fein. Ein Hauch Mango und Aprikose darunter. Auch deutliche Kaffeenoten und Holzkiste. Aber das Holz vom Ausbau als solches ist nicht spürbar. Total dezent. Die Nase ist wie Clerc Milon, nur noch eine Spur feiner. Noch mehr Pomerol in dieser schicken Präzision. Nichts Maskulines, nichts Störendes. Einfach nur ein unglaublich duftiger, traumhafter Wein. Ein Wein, wie er in dieser Klasse auch aus Kalifornien kommen könnte. Die Nase berauscht, zeigt dann Lakritze, darunter Rauch-Noten. Nur das Riechen reicht. Was für ein Mouton. Auch im Mund dieses Quäntchen mehr an Feinheit als Clerc Milon. Im Grunde wieder baugleich. Ultraschick. Riesen Tanninmassen, noch frischer als Clerc Milon. Die Säure ist sehr präsent. Rote Johannisbeere von der Cabernet, Sauerkirsche, feine süße rote Kirsche. Dann erst kommt dunkle schwarze Kirsche, viel Zwetschge, sehr feine Lakritze und eine tolle salzige Mineralität, eine große Länge. Ein ultra raffinierter, köstlicher und in dieser Feinheit von mir noch nie zuvor probierter Mouton Rothschild. Ich bin kein riesiger Fan von Mouton Rothschild, der ist oft überbewertet, aber 2016 ist „best ever“ und der reine Wahnsinn. Mein Freund Max Gerstl, der 1982 das erstmals Mouton Rothschild vom Fass probiert hat, sagt er sei klar besser, besser als 2016 geht nicht, dass ist weit über dem 1982er. Meine Historie reicht nur zurück bis 1989, und in meiner Verkostungszeit hier hatte ich nichts was so unglaublich fein war. Wenn Mouton Rothschild immer so wäre, wäre ich der totale Fan dieses Weingutes. Leider ist er häufig viel rustikaler, aber dieses Jahr ist die Perfektion da. 100/100 *** Parker schriebt zu Chateau Petrus: Opaque purple-black colored, the 2016 Petrus slips effortlessly out of the glass with sanguine, seductive notes of kirsch, warm black plums, blueberry compote, red roses, Ceylon tea, violets, dark chocolate-covered cherries, licorice and cinnamon stick with wafts of iron ore, pencil lead, unsmoked cigars and crushed rocks. Full-bodied, profound and absolutely edifying on the palate, the densely packed, beautifully perfumed red and blue fruit layers possess a charge like defibrillators stimulating your heart to beat faster, each delivering achingly subtle floral and spice sparks, perfectly framed by very firm, very grainy tannins and bold freshness, finishing with incredible length and taking you to depths that extend to a provocative ferrous undercurrent. Stunning. 100/100 *** Chateau dYquem: 75% Semillon und 25% Sauvignon Blanc. Die Sauvignon Blanc macht den ersten, wunderschönen, floralen, durchaus frischen Angang in der Nase. Dann kommt reiche, dichte, unglaublich aromatische Semillon. Das ganze Sammelsurium von Exotik, aber auch Steinobst, Melone, Passionsfrucht. So fein, vibrierend. Was für eine traumhafte Nase. Das ist eine Riesling Beerenauslese der feinsten Art mit mehr Alkohol. Das hat das Niveau einer Egon Müller Spätlese in der Nase. Mit dieser berauschenden Feinheit und gleichzeitig Wucht. Der Mund zeigt feine Bitterstoffe neben der reichen Frucht. Süße Orange, Orangenschalen und dann als Majorität reife Mango bis zum Abwinken. Leichte Säure von Passionsfrucht kommt durch. Mango und Passionsfrucht ist die große Dominante. Dahinter ein bisschen Aprikose, Orangenschale. Süß aber hervorragend balanciert durch feine Säure. Das ist ein Ereignis. Ein Ereignis was sicherlich explosive Preise hat. Und so viel Geld würde ich nie für einen jungen Süßwein ausgeben, aber das muss ja jeder für sich entscheiden. Großer Stoff allemal und für mich vor Climens und La Tour Blanche der klare Primus. Ein großer Yquem. 100/100

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Die Crème de la Crème eines jeden Jahrgangs mit 9 Weinen der Zeitgeschichte für die Ewigkeit – unsterblich gut und unsterblich rar.