Chateauneuf du Pape 2022

Clos des Papes: Chateauneuf du Pape 2022

Zum Winzer

100
100
2
Grenache 40%, Mourvedre 40%, diverse autochthone Reben 10%, Syrah 10%
5
rot, trocken
15,0% Vol.
Trinkreife: 2030–2065
Verpackt in: 12er OHK
9
voluminös & kräftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 100/100
Parker: 97–99/100
Jeb Dunnuck: 97–99/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateauneuf du Pape 2022

100
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Lobenberg: Die Nase zeigt hohe Reife, aber keinerlei Überreife. Wunderschönes Volumen, extrem aromatisch mit konzentrierter Himbeere und Erdbeere. Der große Anteil Grenache dominiert ganz klar. Dazu die Eleganz der Mourvèdre. Die Nase ist extrem harmonisch, weit fortgeschritten und zeigt schon in diesem Fassstadium im Grunde einen fertigen Wein. Perfekte Harmonie ausstrahlend! Maulbeere, Erdbeere und Himbeere, dazu ein bisschen Holunder, ganz feine helle Lakritze und eine feine Krautwürze. Sehr schicker Wein, burgundisch und überhaupt nicht fett. Der Mund ist hedonistisch-lecker und gleichzeitig so strukturiert, dass es einem die Augen zusammenzieht. Eine wunderschöne Schärfe und Länge aus der Mourvèdre mit Chili, Salz, Minze, Eukalyptus und leicht scharfer heller Lakritze. Unglaublich schönes Mundgefühl – die Haptik ist genial! Der Wein steht für zwei Minuten. Wenn mich nicht alles täuscht, wird 2022 durchaus in vier bis fünf Jahren eine schicke Zugänglichkeit haben. Seidig bis zum Abwinken, verspielt, fein und filigran. Trotzdem Power und ein gutes Tannin. Ein Finesse-Wunder mit schöner cremiger Fülle. Nachdem ich den ganzen Vormittag nur Nordrhône-Weine probiert habe, die sich bei Ferraton überragend zeigten, ist hier bei diesem Biodynamiker der Einstieg an der Südrhône in einer so hohen Qualität, wie ich sie nicht vermutet hätte. Ich verstehe manche Erzeuger, die 2022 mit 1978 vergleichen. Der Jahrgang ist früh und offen und hat trotzdem darunter die Faust im Samthandschuh. Unglaubliche Tanninfülle, die aber total poliert und geschliffen ist. So ein schicker Wein! Ein Châteauneuf der extremen Extraklasse und für mich einer der großen Châteauneuf meiner Karriere. Ich bin sehr begeistert, aber es wird extrem wenig Menge geben. 100/100 *** 2022 gab es einen großen Frost im April. 40 Prozent der Ernte gingen verloren. Was übrig blieb war aber überragend. Die Cuvée besteht aus 65 Prozent Grenache, 25 Prozent Mourvèdre, 5 Prozent Syrah und der Rest aus den anderen typischen Sorten des Châteauneuf. Die alten Reben haben die Trockenheit gut weggesteckt. Es gab von Januar bis Ende August nur 125 Millimeter Regen. Die Ernte begann Anfang September. Auf Clos des Papes wird alles komplett entrappt. Vincent Avril ist derjenige, der als Einziger noch alle zwölf zugelassenen Traubensorten verwendet. Einige Tage Kaltmazeration. Natürlich als erklärter Biodynamiker spontan vergoren, das Ganze verbleibt vier Wochen im Zement-Gärtank. Die alkoholische Fermentation läuft also über zwei Wochen, danach Verbleib des Weines auf den Schalen für ein bis zwei Wochen. Dann abpressen und in die großen Tanks. Der Wein durchläuft im Beton-Tank auch die malolaktische Gärung. Danach wird noch im Tank, also nach vier Wochen, mit Eiweiß geschönt, um alle Sedimente herauszubekommen. Dies geschieht nach dem Abstich aus dem Beton in den Stahltank. Es wird nicht filtriert, aber es wird dann schon ziemlich klar und ohne grobe Hefe in die großen alten Holzfässer gepumpt. Niemals neues Holz. Frühestens nach drei bis vier Jahren wird immer ein neues Holzfass eingesetzt. Dieser Wein bleibt dann ohne umpumpen für gut 12 Monaten in den großen Holzfässern und geht direkt danach zum Abfüllen.

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

97–99
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Parker über: Chateauneuf du Pape

-- Parker: The 2022 Chateauneuf du Pape is a richly concentrated effort, dark-fruited and loaded with black cherries and blackberries, yet it's not without nuance, as it includes hints of asphalt, truffle and dried spices. Full-bodied (15.4% alcohol), deep and velvety, with a long, softly dusty finish, it looks to be a real beauty, capable of aging up to two decades. 97-99/100

97–99
/100

Jeb Dunnuck über: Chateauneuf du Pape

-- Jeb Dunnuck: The 2022 Châteauneuf Du Pape reminds me of the 2007 with its incredible sexiness and seamless, elegant texture. Black cherry liqueur, Provençal herbs, flowers, and licorice are just some of its nuances, and it's full-bodied, with a layered mouthfeel, gorgeous tannins, and a great, great finish. Tasted from multiple foudre, this is unquestionably up with the finest in the vintage, and as I’ve written in the past, it’s almost impossible to have too much Clos des Papes in the cellar! 97-99/100

Mein Winzer

Clos des Papes

Schon Paul Avril, der Großvater des derzeitigen Besitzers von Clos du Papes, Vincent Avril, machte sich um die Region verdient und trug nicht unwesentlich zur Schaffung des Cru Châteauneuf-du-Pape bei. 1896 begann er seine Weine unter dem Namen Clos des Papes zu verkaufen, den er 1902 als...

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