Artigas 2021

Bodegas Mas Alta: Artigas 2021

Zum Winzer

94+
100
2
Garnacha 80%, Cabernet Sauvignon 10%, Carignan 10%
5
rot, trocken
15,5% Vol.
Trinkreife: 2024–2041
Verpackt in: 12er
9
voluminös & kräftig
strukturiert
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 94+/100
6
Spanien, Priorat
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Artigas 2021

94+
/100

Lobenberg: Artigas ist ein Tal. Beide Seiten sind Bestandteil vom Artigas. Ungefähr 20 Hektar. Die eine Hälfte ist Kalkstein und Lehm, Südostexposition. Alles in Terrassenform. Die gegenüberliegende Seite, auch 10 Hektar, ist dementsprechend West, Nordwest Exposition. Auch in Terrassen. Klassischer Priorat Boden mit purem Schiefergestein. Die Reben sind erst Anfang der 2000er angepflanzt worden. Inzwischen gehen, seit 2015, 30-40% der Reben als Full Bunch, also nicht entrappt, in die Vergärung. Das bringt einen unheimlichen Zugewinn an Frische. Gleichzeitig beginnt die Vergärung mit den Rappen schon interzellulär. Das gibt eine unglaubliche Fruchtexplosion. Danach die alkoholische Fermentation. Ebenso komplett mit Schalen und Rappen. Komplett im Beton fermentiert. Der Ausbau zu 100% im gebrauchten Barrique. Wenn wir diesen Wein über die vielen Jahre, in denen ich mit ihm arbeite, zurückverfolgen, ist die Entwicklung schon fast dramatisch. Von einem schweren, üppigen Wein hin zu einem reichen, vollmundigen kraftvollen, dichten Wein, der aber so frisch ist, der so voller Frucht und voller Spiel ist. Kirsche in allen Schattierungen, überwiegend süße Kirsche, auch Amarena, schwarze Kirsche, auch Hagebutte, ein Hauch zerdrückte Himbeere sowie Walderdbeere. Also auch klassische Elemente der Garnacha, aber alles frisch, verspielt. Die Rappen tun Wunder ohne das man sie jemals spürt. Der Artigas ist im Gegensatz zum Einstiegswein El Pics zu 100% aus eigenen Weingärten, nichts wird zugekauft. Der Wein hat eine traumhafte Länge. In einer Blindverkostung wären wir hier wahrscheinlich bei einem Calendal vom „Plan de Dieu“ von Cambie in der Rhone gelegen, auch ein bisschen Hochland der Rhone, mit dieser wahnsinnigen Frische. Gleichzeitig diese immens Frucht und diese Dichte. Der Wein ist extrem köstlich und lecker, reichhaltig und doch nie fett. So verspielt, so auf der fruchtigen Seite bleibend. In der Fruchtexpression zwischen einem unglaublich dichten Beaujolais und einem Chateauneuf du Pape angesiedelt. Der Wein ist so unglaublich viel trinkiger und köstlicher als in der Vergangenheit. Das ist der entscheidende Punkt. Es ist kein Wein zum niederknien aber er macht unglaublich Freude. 94+/100

Jahrgangsbericht

Der Winter 2020/2021 brachte zwischen Dezember und März sehr viel Regen und Schnee, auch etwas Frost. Die Böden waren vor dem Austrieb der Reben mit ordentlichen Wasserreserven gefüllt – ein guter Start in den Jahrgang 2021. Die Blüte verlief bis auf kleine Verrieselungen ziemlich normal, kein Frost, kein Mehltau. Dann folgten nach einem trockenen Mai noch vor der Blüte große Regenmengen im Juni. Nach der Blüte begann ein sehr trockener, warmer, teils heißer Sommer. Hitze- und Trockenstress waren die Folge, die Reben machten ab Mitte August total dicht, um sich zu schützen. Die Beeren waren zu diesem Zeitpunkt dickschalig und kerngesund, Sorge bereitet aber die phenolische Reife, die durch den Stillstand der Reben nicht erreicht werden konnte. Dieses Phänomen gab es in allen Regionen der nördlichen Hälfte Spaniens, also in allen Topregionen. Von Anfang September bis zum 25. September gab es einige Tage satten Regen. Durch die neue Wasserversorgung setzten Photosynthese und Reifung sofort ein. Ab dem 25. September war es trocken, extrem sonnig und warm, nachts sanken die Temperaturen deutlich. Fünf traumhafte Wochen mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nach und hochintensiver Sonne folgten. Diese große Kühle, ja Kälte der Nächte, nach dem letzten Regen vom 25. September, gilt als der Schlüssel zu diesem großen, reifen und zugleich frischen Cool-Climate-Jahrgang. Das Ergebnis waren überall hochgesunde, dickschalige Beeren mit sattem Tannin und hoher Säure vor der Lese im Herbst. Die Weine sind weniger extremreif und immens als 2019, aber deutlich aromatischer und reifer als 2018, mit einer Frische, die ihresgleichen sucht.

Mein Winzer

Bodegas Mas Alta

Bodegas Mas Alta liegt im landschaftlich extremsten Bereich des Priorat und verfügt über die ältesten Rebbestände der ganzen Region. Anfang des 21. Jahrhunderts konnten Frankreichs genialste Weinmacher, Michel Tardieu und Philippe Cambie, dieses Kleinod an ein weinbegeistertes belgisches Ehepaar,...

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