Spätburgunder Estate 2021

Wittmann: Spätburgunder Estate 2021

BIO

VDP

Zum Winzer

93+
100
2
Spätburgunder 100%
5
rot, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2023–2033
Verpackt in: 6er
9
saftig
fruchtbetont
3
Lobenberg: 93+/100
Parker: 91/100
6
Deutschland, Rheinhessen
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Spätburgunder Estate 2021

93+
/100

Lobenberg: Dieser Gutswein kommt ausschließlich aus eigenen Reben, Anfang der 90er gepflanzt, also knapp 30 Jahre jetzt zugehend. Ein Wein mit Schwarzkirsch-Charakter und wunderbarer Kühle, Holunder, tolle Würzigkeit, sehr kirschig. Die Trauben wurden komplett entrappt und dann spontanvergoren, auf der vollen Hefe im Barrique ausgebaut bei 20% Neuholzanteil. Das formal kühlere Jahr, welches aber eigentlich auch schon ziemlich warm war, bringt erstaunlicherweise den Spätburgunder hier nochmals einen Schritt nach vorne. Der Wein wird saftiger und süßer zugleich, voll auf der Kirsche laufend. Feine Mineralität und feines Holz darunter liegend, schöne Intensität zeigend, ein bisschen Schlehe, Marzipan, Kirschkerne. Guten Gripp und Struktur zeigend, ein bisschen maskulin. Der Wein hat Länge, Struktur, Reichhaltigkeit und Süße. So soll ein Pinot Noir sein, das ist für einen Gutswein phänomenal gut und man merkt, dass Philipp hier auf einem sehr guten Weg ist. Das ist besser denn je. 93+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

91
/100

Parker über: Spätburgunder Estate

-- Parker: From a coolish year and entirely sourced in the Steingrube, the 2021 Spätburgunder trocken opens with a fine and juicy cherry and cassis aroma intertwined with darker toasty notes. Silky and fresh on the palate, this is a medium-bodied, intense and juicy Pinot Noir with fine tannins intertwined with saline/crystalline acidity. It's a very respectable and serious red wine from vines planted in the late 1980s (German clones) and in 2000 (Dijon). It can match any Bourgogne rouge. 12.5% stated alcohol. Natural cork. Tasted at the domaine in July 2023. 91/100

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Wittmann

Das Weingut Wittmann existiert seit vielen Generationen. Inzwischen führt Philipp Wittmann das Weingut in langer Familientradition. Die Eltern, Elisabeth und Günter, sind schon noch tatkräftig dabei, aber sie erkannten sehr früh das unbändige Qualitätsstreben und die Führungsqualität des Sohnes, und...

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