Can Sumoi Xarel•lo 2022

Raventos i Blanc: Can Sumoi Xarel•lo 2022

BIO

Zum Winzer

92–93
100
2
Xarello 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2023–2031
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
unkonventionell
exotisch & aromatisch
3
Lobenberg: 92–93/100
Wine&Spirits: 94/100
6
Spanien, Penedes
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Can Sumoi Xarel•lo 2022

92–93
/100

Lobenberg: Xarello ist eine typische Sorte Kataloniens, vor allem hier in Penedes anzutreffen. Der Anbau erfolgt komplett biodynamisch in alten Weinbergen auf einem uralten Anwesen in 600 Metern Höhe auf einer bewaldeten Bergkuppe. Spaniens Schaumwein-Meister Pepe Raventos hat diese Finca von 1645 gekauft, um hier in diesem sehr speziellen, abgeschiedenen Terroir seinen Traum vom naturbelassenen Herkunftswein zu verwirklichen. Auf Can Sumoi werden weder im Weinberg noch im Keller chemische Zusätze verwendet, alles Natur pur, gänzlich unbehandelt und dementsprechend etwas wild. Die Nase zeigt viele wilde mediterrane Kräuter wie sie hier oben um die Finca Can Sumoi herum so zahlreich wachsen. Getrocknetes Gras, Thymian und Rosmarin, Limettenschale, angeschnittener Apfel, saftig und frisch schon im Duft. Am Gaumen aromatisch, kräuterig-herb, aber auch mit einer feinen Süße und leichtem Schmelz hintenraus. Die Säure ist enorm saftig und erfrischend, aber nicht einschneidend, sondern reif und cremig, dennoch schön präzise. Ein wunderbar kräuteriger Bergwein, leichtfüßig, zart, mit hellen Blüten und leicht mediterraner Würze. So saftig und einfach lecker mit der leicht schrägen, apfeligen Frucht im Kräutermantel. Hat schon ein bisschen Reminiszenzen an die Bergregionen Frankreichs, wie das Savoyen, oder zu den Weinen der anderen Seite der Pyrenäen von der Naturwein-Hochburg Roussillon. Das ist schon ein feiner, leckerer, wilder Saft, den Spaniens Schaumwein-König Pepe Raventos hier aus diesen urwüchsigen Rebbergen holt, man schmeckt die mediterrane Natur. 92-93/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

94
/100

Wine&Spirits über: Can Sumoi Xarel•lo

-- Wine&Spirits: Decant this wine into springtime scents of apple blossoms and full-on apple-flambée notes, “like a master class in apple flavors,” said Berkshire Mountain Distillery’s Michael Kowalski. It’s floral, but there’s nothing aggressive about the scent as it transitions to pure white fruit—buttery white peach and roasted sweet corn—giving a gentle mouthwatering impression that’s completely dry. 94/100

Mein Winzer

Raventos i Blanc

Raventos i Blanc ist eine Neuentdeckung von Parker-Spanien-Verkoster Luis Gutierrez. José María Raventós, auch von Freunden einfach Pepe genannt, ist kein Unbekannter der Szene.

Can Sumoi Xarel•lo 2022