Chateau Canon la Gaffeliere 1er Grand Cru Classe B 2022

Chateau Canon la Gaffeliere 1er Grand Cru Classe B 2022

BIO

Holzkiste

Zum Winzer

97–99
100
2
Merlot 50%, Cabernet Franc 35%, Cabernet Sauvignon 15%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2031–2061
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 97–99/100
VVWine: 98–100/100
Suckling: 97–98/100
Terre de Vins: 97–98/100
Bettane: 97/100
Wine Cellar Insider: 96–98/100
Gerstl: 20/20
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Canon la Gaffeliere 1er Grand Cru Classe B 2022

97–99
/100

Lobenberg: Die Cuvée von Canon la Gaffelière in 2022: 50 Prozent Merlot, 35 Prozent Cabernet Franc und 15 Prozent Cabernet Sauvignon. 47 Hektoliter pro Hektar Ertrag. Gelesen bis zum 22. September. 32 Tage Fermentation. Der Ausbau in 40 Prozent neuen Barriques, Alkoholgehalt 14,2 Volumenprozent. Erstaunlich feine Nase mit schwarzer und roter Frucht. Verspielt, mit Flieder, Rosen, dann ein bisschen Veilchen, aber eher Frühlingswiese. Sehr feine, schwebende Nase! Gar nicht so sehr Saint-Émilion, eher ein Tanz. Auch im Mund sehr schick und verspielt! Die Tannine sind ultrafein. Der Wein ist eine Köstlichkeit mit heller Lakritze und etwas weißer Schokolade, dazu Nüsse. Aber insgesamt in der Tanninstruktur ultrafein. So gar nichts Wuchtiges, gar nichts was ich erwartet hätte von einem Saint-Émilion. Das ist einfach nur schick, verspielt und eine große Köstlichkeit. Best ever. 97-99/100 *** Canon La Gaffelière ist das Stammweingut von Graf Neipperg, der mit Clos de l´Oratoire, d’Aiguilhe und La Mondotte noch drei andere Châteaux am rechten Ufer sein Eigen nennt. Hier direkt jenseits der Bahnlinie an den unteren Hangausläufern von Saint-Émilion gelegen. Die Reben stehen auf Böden mit einem hohen Anteil an sandigem Kies. Canon La Gaffelière liegt in direkter Nachbarschaft zu Petit Gravet Ainé. Das Weingut ist Bio-zertifiziert.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

98–100
/100

VVWine über: Chateau Canon la Gaffeliere 1er Grand Cru Classe B

-- VVWine: Was für ein Duft, wunderbar komplex, expressiv und gleichzeitig still und bei sich, sehr tiefgründig, mit floralen Noten, dunklen Beeren und einem Hauch Sahne. Im Gaumen frisch, lebendig, sehr elegant, kein Gramm Fett, top knackige Frucht, die Kalk-Tannine umgarnen die Frucht, das hat Rasse und Schliff, ein fast nicht enden wollendes Finale. Ein monumentaler Wein, mit viel Finesse und grossem Potential. 2030-2060+ 98-100/100

97–98
/100

Suckling über: Chateau Canon la Gaffeliere 1er Grand Cru Classe B

-- Suckling: Redcurrants with dark chocolate and hints of fresh herbs like basil and thyme on the nose. Full-bodied with a beautiful center palate and a lovely fine tannin texture. Extremely long. Classy. 35% cabernet franc, 15% cabernet sauvignon and 50% merlot, From organically grown grapes. 97-98/100

97–98
/100

Terre de Vins über: Chateau Canon la Gaffeliere 1er Grand Cru Classe B

-- Terre de Vins: Rassige Nase, die von der Cabernet-Traube geprägt ist. Ein Wein, der sich in aufeinanderfolgenden Schichten entfaltet, gleichzeitig voll und frisch, dann dichter und atramentarischer. Er ist straff, verzichtet aber nicht auf Fleisch, sondern baut auf einem schönen Tanningerüst und einer Lakritzfrische auf, die ihn in Länge und Geschmack bis zum speichel- und energiegeladenen Finale ausdehnt. 97-98/100

97
/100

Bettane über: Chateau Canon la Gaffeliere 1er Grand Cru Classe B

-- Bettane: Rassig, lieblich und tiefgründig, mit Kraft und schöner Energie. 15% Cabernet Sauvignon, 35% Cabernet Franc und 50% Merlot vereinen Kraft und Eleganz und enden in einem salzigen, saftigen Finale, das von blumigen Noten umrahmt wird. Ein großer Erfolg. 97/100

96–98
/100

Wine Cellar Insider über: Chateau Canon la Gaffeliere 1er Grand Cru Classe B

-- Wine Cellar Insider: Deep, and dark in color, the wine opens with flowers, oceanic influences, plums, smoke, licorice, and black cherries. On the palate, the wine is concentrated, opulent, polished, vibrant, silky and fresh, finishing with multiple layers of chocolate-covered, plums, black cherries, espresso, crushed stones and spices. What makes everything work here is the balance, freshness, and purity in the fruits. The wine blends 50% Merlot, 35% Cabernet Franc and 15% Cabernet Sauvignon. 14.2% ABV. Drink from 2027-2055. 96-98/100

20
/20

Gerstl über: Chateau Canon la Gaffeliere 1er Grand Cru Classe B

-- Gerstl: Im Duft intensiv dicht und fruchtig, wie die Farbe im Glas. Viel Kirschenfrucht, Brombeere, aber auch rotfruchtige Aromen von Johannisbeere und Himbeere vermischen sich mit einem kühlwürzigen Bouquet. Jetzt kommen Zwetschge und Holunder zum Vorschein. Das ist eine richtige Fruchtbombe, die am Gaumen wieder so unglaublich frisch und saftig mit einem superseidigen und delikaten Trinkfluss daherkommt. Das ist das Unglaubliche an diesem Jahrgang: Dass das wuchtige Bouquet mit dem überraschend frischen Gaumen zu einem magischen Ganzen zusammenfindet. Dieser Canon La Gaffelière ist ein wahrer Hochgenuss. (pb) 20/20

Mein Winzer

Canon la Gaffeliere

Chateau Canon la Gaffeliere gehört seit seiner Übernahme durch Stephan von Neipperg ganz sicher zu den Stars des Saint Emilion. Der größte Teil seiner 19 Hektar Rebflächen liegt auf flachem Gelände mit Sandboden am Fuß der Hänge. Zu den Veränderungen, die den Erfolg des Weingutes bedingen, gehört...

Chateau Canon la Gaffeliere 1er Grand Cru Classe B 2022