Chablis Premier Cru Vaillons 2021

Domaine William Fevre: Chablis Premier Cru Vaillons 2021

Zum Winzer

95+
100
2
Chardonnay 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2024–2046
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
frische Säure
3
Lobenberg: 95+/100
Decanter: 93/100
Galloni: 91–93/100
6
Frankreich, Burgund, Chablis
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chablis Premier Cru Vaillons 2021

95+
/100

Lobenberg: Die Lage Vaillons liegt am »rechten Ufer« der Serein, es ist ein warmer, südost-exponierter Weinberg mit hohen Anteilen von sehr hartem Kalksteinfels im Boden. Handlese, schnelle Direktpressung, dann spontane Vergärung und Malo. Vergärung und Ausbau hälftig in gebrauchten französischen Barriques, die andere Hälfte in kleinen Edelstahltanks. Lagerung insgesamt rund ein Jahr auf der Feinhefe. Die Nase ist duftig und zart mit sehr deutlich weißen Blüten neben der reifen Zitrus- und Apfelfrucht, auch herbere Quittenschale und Salzalgen. Der Mund zeigt die Wärme der Lage, denn er ist ausgewogen, rund und anschmiegsam, insgesamt weniger bissig und extrem als etwa Fourchaume oder Sechets. Langer, sehr feiner und erneut deutlich floraler Abgang mit toller frischer und zupackender kreidiger Mineralität. Eigentlich ein Traum-Chablis jedes Jahr! 95+/100

Jahrgangsbericht

Was für ein unglaubliches Jahr! Auch im Burgund sind wir klimatisch wie charakterlich back to the roots der 80er bis 90er Jahre. Nach einer Serie von heißen bis extrem heißen Jahren seit 2015 eine wirklich willkommene Abwechslung. Die Weine sind berauschend frisch, saftig, straff und explosiv, kristallklar in ihrer Anmutung und Transparenz für die Terroirs. Gerade Letzteres ist ein Profil, das in manchem heißen Vorjahr nicht immer gegeben war. Ein Jahr für echte Burgund Afficionados, für Liebhaber der großen Klassik und der schlanken Finesse. Auf einen recht »normalen« Winter bezüglich Regen und Temperatur folgte ein ungewöhnlich rascher und warmer Frühling mit annähernd 30 Grad gegen Ende März. Der Austrieb erfolgte daher 10 Tage früher als erwartet, also Anfang statt Mitte April. da nahm das Drama seinen Lauf… denn eine Serie von brutalen Frostnächten vom fünften bis zum siebten April verwüstete Weite Teile des Mâconnais, der Côte Chalonnaise und an der Côte d’Or vor allem die Côte de Beaune, denn Chardonnay treibt früher aus als Pinot Noir. Aber selbst nördlichen Bereiche der Côte de Nuits wurden teils noch getroffen, wenn auch deutlich weniger. Nicht nur im Burgund, sondern in ganz Frankreich und Europa eine der kleinsten Weinernten seit Jahrzehnten – puh! Ein maßgeblicher Grund für die weiterhin galoppierende Preisentwicklung der Region. Es gibt einfach zu wenig Wein für die Welt. Der Sommer war eher kühl und sehr regenreich, mit 300mm doppelt so hoch wie normal. Die Trauben wuchsen und reiften entsprechend langsam und spät heran. Erst Mitte August kam die Wende mit beständig sonnig-warmem, trockenem Wetter. Die Lese begann dennoch viel später als in allen Vorjahren, meist erst ab der zweiten, dritten Septemberwoche im Süden des Mâconnais und der Côte Chalonnaise. Gegen die dritte, vierte Septemberwoche waren dann auch die kühleren Gemeinden wie Gevrey und Marsannay dran. Das unbeständige Wetter und einige Herbststürme entlang der Côtes hat die Erträge noch weiter dezimiert, sodass viele nur um die 15 bis 30 Hektoliter geerntet haben in Weiß und Rot. Die Lese zog sich in manchen Gemeinden bis Ende Oktober hin, das gab es kaum in den letzten 20 Jahren. Der Pflanzenschutz war eine Sisyphusarbeit, gerade die Biowinzer mussten quasi durchgehend rennen und auf ihre Sommerurlaube verzichten. Ein Nonstop-Job. Wer sauber gearbeitet hat und ein erfahrenes Leseteam einsetzt, konnte aber brillante, glockenklare Weine ernten. Nehmen wir mal Nicolas Potels Domaine de Bellene als Beispiel: Alkoholgrade im Schnitt um 13 Prozent, keinerlei Anreicherung nötig, keine Entsäuerung. Geht es noch besser?! Lange hatte ich nicht mehr so feine, verspielte, tänzerisch-leichte Pinot Noirs mit strahlend süßsäuerlicher Rotfruchtigkeit auf der Zunge! Weniger würzig-schwarzfruchtig-drückend als die Vorjahre. Einfach traumhaft schön zu trinken, zugänglich, geschliffen, die Tannine kaum spürbar. Die Chardonnays sind wieder etwas zitrischer, auch intensiv kräuterig-minzig und haben diesen spannungsreichen grünlichen Touch in der Frucht, den wir alle so lieben. Hohe Säuren, die aber gut von den hohen Extrakten aus den niedrigen Erträgen gepuffert werden. Eigentlich ist 2021 der Inbegriff dessen, worauf viele Winzer heute hinarbeiten, feine Strukturen, die sich trinkig und geschmeidig anfühlen, infusioniert eher denn extrahiert. Entsprechend waren fast alle absolut begeistert vom Profil der Weine 2021. Einige äußerten aber auch bedenken, ob die überwiegend angelsächsischen Journalisten den Jahrgang ebenso schätzen würden, denn er ist eben sehr oldschool und aromatisch und strukturell weit von den mediterranen Blockbustern von 2018 bis 2020 entfernt. Für mich persönlich ist 2021 Burgund ein wunderbares Highlight, von dem ich mir selbst mehr als von den Vorjahren in den Keller legen werde, weil es die pure Finesse ist. Wer erst in den letzten fünf Jahren mit dem Burgund angefangen hat, der wird den Sprung zu den 2021ern deutlich merken. Genießer, die sich schon 20 Jahre und mehr durch die Region trinken, werden sich in wohlig und genussreich an die Weine von Vorgestern erinnert fühlen, aber mit der geschliffenen Perfektion der Moderne. Für mich, ein wunderschöner Jahrgang.

93
/100

Decanter über: Chablis Premier Cru Vaillons

-- Decanter: Didier Seguier says that this is from a sunny terroir but in a cold vintage. It is certainly very attractive with the acidity balancing, and complimenting, the generosity of the fruit. White flowers and a touch of pear/white peach on the palate. Very precise and nice mineral undertow. A really fine example, mostly from the Vaillon sector within the wider Vaillon Premier Cru. 93/100

91–93
/100

Galloni über: Chablis Premier Cru Vaillons

-- Galloni: The 2021 Chablis Vaillons 1er Cru, which comes from around 12 parcels, 3.5-hectares, two-thirds within the 'Vaillons' climats in the heart of the appellation. This has a slightly yeasty nose at the moment, not a million miles away from the Montmains in style. The palate is slightly different with a little more frisson and tension, just a touch more length on the finish. This should develop nicely in bottle. 91-93/100

Mein Winzer

Domaine William Fevre

Für »Maison Fèvre« wird doppelt so viel abgefüllt wie für die Domaine Fèvre, dementsprechend groß ist auch der Unterschied in der Qualität. Die Domaine ist nur biologische Weinbergsarbeit, was bei „Maison“ natürlich nicht der Fall ist, schon daher darf man diese beiden Teile qualitativ nicht...

Chablis Premier Cru Vaillons 2021