Def Red 2021

Domaine Definitely Red: Def Red 2021

2
Grenache 100%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2057
Verpackt in: 6er
9
seidig & aromatisch
strukturiert
fruchtbetont
3
Lobenberg: 96/100
Jeb Dunnuck: 92–94/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Def Red 2021

96
/100

Lobenberg: 2021 mit dieser genialen Frische schon in der Nase. Rote Johannisbeere, Sauerkirsche, dahinter konzentrierte Waldhimbeere und Schlehe. Nach alle den bereits verkosteten Châteauneuf schon ein ziemliches Powerteil. Aber durchaus fein in der riechbaren Tanninstruktur. Auch im Mund Best of Both Worlds: einerseits die unglaubliche Feinheit des Jahrgangs, mit Himbeere, Erdbeere und feiner roter Kirsche. Dann aber auch der krachende frische Einfluss mit Schlehe und Sauerkirsche. Hohe Intensität, der Gerbstoff ist total poliert. Unglaublich schick und trotzdem ein ziemliches Powerteil. Nur dass eben nichts Grobes oder Raues darin ist – die massiven Tannine sind ultraseidig und samtig. Ein Châteauneuf ohne jegliche schwere Süße. Im Gegenteil: Das probiert sich sehr trocken und hat eine wunderbare Länge. Diese Fruchtintensität erinnert mich fast ein wenig an einen Troplong Mondot aus Saint-Émilion oder einen sehr schicken, eleganten Pomerol – Château Clinet könnte Pate gestanden haben, mit leichter Cabernet-Einlage unter der Merlot. So schön kann Grenache sein, wenn sie die nötige Frische hat. Ein eleganter, totschicker Wein mit viel, viel Frucht. Ohne jeden Kitsch, sondern mit hoher Eleganz und Finesse. 96/100 *** 2021 ist der sechste Jahrgang von Andreas Lenzenwöger, dem Kellermeister der Domaine du Pegau und Verantwortlichen für die kompromisslos biodynamisch produzierte Spitzen-Cuvée À Tempo, die auch bereits einem klaren Konzept folgt. Andreas praktiziert das Winzertum seit 15 Jahren bei Pegau in Châteauneuf, er ist dort Partner des Inhabers Paul Feraud, davor war er in der Steiermark beim Sattlerhof tätig. In den maximal handwerklich erzeugten Wein Definitely Red fließt all sein Wissen und all sein Können – private Liebhaberei ist ein noch viel zu kurz gegriffenes Wort. Das ist schon ein bisschen verrückt, das kann nur jemand tun, der sich in seinem Wein komplett verwirklichen und ausdrücken will. Burgundische Finesse und das typische Terroir der Südrhône sollen sich in einem harmonischen und ganz eigenständigen Charakterwein wiederfinden. Wir haben hier mit Def Red einen Garagenwein im besten Sinne und ohne Kompromisse: Von der Auswahl der Trauben über die gebrauchten Barriques von Guigal bis hin zum NDTec Kork wird nichts dem Zufall überlassen. 100 Prozent Grenache aus 40 Jahre alten Reben von sandigen Böden werden per Hand eingemaischt und ohne jeglichen maschinellen Einsatz in offenen Barriques vergoren, mit Folie abgedeckt, draußen auf der Terrasse, das heißt die Maische macht die Tag-Nacht-Temperaturschwankung voll mit, was eine gewollte Zusatzkomponente in der Finesse ist. Das Ganze findet über 3 Wochen statt, dann schöpft er den Wein heraus, presst den Rest per Hand ab, führt alles zurück ins Barrique, verschließt das Fass und rollt es den Hang hinab in seinen winzigen Keller. Dort findet dann die Malo statt, keine Bâtonnage. Es gibt nur 2 solcher Barriques. Der Ausbau dauert dann eineinhalb Jahre. Keine Filtration und Schönung, keine Zugabe von Schwefel, der kommt erst bei der Füllung in minimalen Mengen dazu. Kurz vor der Abfüllung dann Sedimentierung in einem kleinen Tank und von einem winzigen Spezialabfüller in die Flasche gebracht. Die Füllung ist der einzige Vorgang, bei dem der Wein jemals mechanisch bewegt wird während des gesamten Herstellungsprozesses. Ansonsten hat dieser Wein während der gesamten Herstellung nur Handarbeit gesehen, mehr Naturbelassenheit geht kaum in einem Wein.

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2021 stellt an der Rhône zweifellos einen Einschnitt in der Reihe der heißen, trockenen, mediterranen Jahrgänge dar, wie wir sie spätestens seit 2015 durchweg erlebt haben. 2021 erinnert viele Winzer im Rhônetal gar an die »guten alten Zeiten« vor 20, 30 Jahren – späte Lese, hohe Säurewerte und eine Phenolik wie es sie zuletzt in den 90ern gab. Ein Jahrgang der großen Emotionen, ein ständiges auf und ab der Gefühle: Die extreme Frostepisode vom 7. bis 9. April mit Temperaturen von teilweise fast -10°C betraf fast alle französischen Weinbaugebiete. Teilweise sorgte der Frost für einen kompletten Ernteausfall. Drei Wochen lang regte sich gar nichts in den Weinbergen des Rhônetals. Wie durch ein Wunder trieben viele Reben doch noch aus, aber nicht ohne Folgen: Die eiskalten Nächte brachten die Natur aus dem Gleichgewicht, der Wiederaustrieb verlief geradezu anarchisch, die Arbeit im Weinberg war extrem anspruchsvoll und verlangte den Winzerinnen und Winzern alles ab. Die wohltuenden Regenfälle während des gesamten Vegetationszyklus, die gemäßigten Temperaturen im Sommer und der goldene Herbst sorgten für ein großes Durchatmen. Am Ende wird 2021 nicht nur als Jahrgang der plötzlichen Wiedergeburt der Klassik, der Feinheit und Eleganz in Erinnerung bleiben, sondern auch wegen des immensen Aufwands – nur, wer 2021 alles gegeben hat, wurde am Ende mit ultrafeinen Weinen belohnt, wie wir sie seit Jahren nicht mehr im Glas hatten. An der südlichen Rhône ist 2021 ein Jahr der puren Trinkfreude. Alles ist sofort da, offen und so unglaublich fein. Die Alkoholgrade liegen rund 1,5 Prozent unter denen der vergangenen Jahrgänge. Sowohl die Weißen als auch die Roten sind hervorragend balanciert und bestechen mit guten Säurewerten und hoher Frische. Die Weine sind hocharomatisch, die Frucht ist schmeichelhaft und fast schon spielerisch-abgehoben. Eine Grenache voll auf der Pinot-Spur – wann gab es das zuletzt?! Die nördliche Rhône bringt 2021 einen Stil, den dort viele für nicht mehr möglich hielten: Extrem fein und verspielt, fast schon schwebend und mit einer genialen Frische ausgestattet. Ein Jahr für große Weißweine mit strahlender Aromatik und hervorragender Lagerfähigkeit, ein Jahr für herrlich klassische, stilvolle, delikate Rotweine mit betörend ätherischen Noten von Pfeffer und Veilchen und ultrafeiner, aber aufregender Tanninstruktur. All in all ist 2021 an der Rhône ein Jahr für Finessetrinker, für Liebhaber der Feinheit, der Frische und der Eleganz. Lange hat man sich nach solchen klassischen Jahren gesehnt. Aber klassisch mit einem genialen Twist, denn am Ende vereint 2021 mit seiner schlanken, hochfeinen Art und der genialen Duftigkeit und Aromatik das Beste von damals und heute. »Zurück in die Zukunft!« – das beschreibt diesen aufregenden Rhône-Jahrgang wohl letztlich am besten.

92–94
/100

Jeb Dunnuck über: Def Red

-- Jeb Dunnuck: As to the red, the 2021 Definitely Red is all Grenache from sandy soils and is another wine from Andreas that's all about finesse and elegance. Bright framboise, cherries, sappy flowers, and a chalk-like sense of minerality all emerge from the glass, and it's medium-bodied, with ultra-fine tannins, a layered mouthfeel, and a great finish.These tiny production wines are made in the cellar of Andreas Lenzenwöger, who is also behind the incredible quality and character at Domaine du Pégau. These are beautiful, singular wines, and you shouldn’t miss a chance to try a bottle. 92-94/100

Mein Winzer

Domaine Definitely Red

Andreas Lenzenwöger ist ein totaler Weinfreak und Weinbergsworkaholic … und besessen von Perfektion im Weinberg, Fass und Keller.

Def Red 2021