Cotes du Rhone Villages Les Quartz 2021

Le Clos du Caillou: Cotes du Rhone Villages Les Quartz 2021

BIO

Zum Winzer

94–96+
100
2
Grenache 80%, Syrah 20%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2042
Verpackt in: 12er
9
voluminös & kräftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 94–96+/100
Parker: 91/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cotes du Rhone Villages Les Quartz 2021

94–96+
/100

Lobenberg: Der Cotes du Rhone Les Quartz kommt aus dem gleichen Block wie der Châteauneuf du Pape Quartz. Biodynamisch wie alles hier. 80 Prozent uralte Grenache, 20 Prozent Syrah. Bekanntermaßen ist dieser Côtes du Rhône ursprünglich Châteauneuf du Pape gewesen. Ein geiziger Vorfahre hat aus steuerlichen Gründen für die Abwertung gesorgt. Das ist leider nicht mehr reversibel. Aber im Grunde ist dies ein Châteauneuf du Pape. Auch die anderen CdR Villages Bouquet des Garrigues und Reserve von Caillou liegen alle auf Gemeindegrund von Châteauneuf. Dieser Wein stammt wie gesagt aus derselben Lage wie der Châteauneuf du Pape Quartz des Hauses, der häufig der beste Wein hier ist und immer zu den besten Châteauneuf überhaupt gehört. So ist dieser Côtes du Rhône für einen Wein seiner Klassifizierung einfach qualitativ von einem anderen Ufer. Alle Weine werden komplett im Beton spontan vergoren, Ausbau in Fudern und 500 Liter Fässern, überwiegend aus gebrauchtem Holz. Würzig, total spicy in der Nase, in 2021 ist die Frucht etwas rötlicher schattiert als sonst. Herzkirsche, auch Holunder, Grapefruit, Himbeermark, viel Eukalyptus, Menthol, reif und dicht zwar, aber weniger drückend als 2019, eher an die Eleganz von 2018 anknüpfend. Diese Garriguewürze kommt hier erstaunlicherweise nicht aus Mourvèdre. Der Wein ist spicy, griffig, fast scharf. Das sind eben uralte Grenache und ein sehr interessanter Anteil von ganz alter Syrah. Rechtzeitig gelesen, das Ganze hat so viel Gripp und Stoff. Der Mund läuft so sehr auf feiner, saftiger Himbeere, die Signatur des kühleren Jahrgangs. Diese Vielfalt der roten Frucht bis hin zu Minze und Eukalyptus setzt sich im Mund fort, dabei behält er diese Schärfe bei gleichzeitig extrem feinen Tanninen. Der Wein ist erstaunlich wenig fett, aber er hat so unglaublich viel Kraft. Die Tannine sind so massiv, butterweich, elegant, aber massiv. Der Wein trinkt sich wie 100 Prozent unentrappt, aber er ist komplett entrappt. Eine verblüffende Dichte aus diesen uralten Reben und eine geniale Frische. Superber Côtes du Rhône. 94-96+/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2021 stellt an der Rhône zweifellos einen Einschnitt in der Reihe der heißen, trockenen, mediterranen Jahrgänge dar, wie wir sie spätestens seit 2015 durchweg erlebt haben. 2021 erinnert viele Winzer im Rhônetal gar an die »guten alten Zeiten« vor 20, 30 Jahren – späte Lese, hohe Säurewerte und eine Phenolik wie es sie zuletzt in den 90ern gab. Ein Jahrgang der großen Emotionen, ein ständiges auf und ab der Gefühle: Die extreme Frostepisode vom 7. bis 9. April mit Temperaturen von teilweise fast -10°C betraf fast alle französischen Weinbaugebiete. Teilweise sorgte der Frost für einen kompletten Ernteausfall. Drei Wochen lang regte sich gar nichts in den Weinbergen des Rhônetals. Wie durch ein Wunder trieben viele Reben doch noch aus, aber nicht ohne Folgen: Die eiskalten Nächte brachten die Natur aus dem Gleichgewicht, der Wiederaustrieb verlief geradezu anarchisch, die Arbeit im Weinberg war extrem anspruchsvoll und verlangte den Winzerinnen und Winzern alles ab. Die wohltuenden Regenfälle während des gesamten Vegetationszyklus, die gemäßigten Temperaturen im Sommer und der goldene Herbst sorgten für ein großes Durchatmen. Am Ende wird 2021 nicht nur als Jahrgang der plötzlichen Wiedergeburt der Klassik, der Feinheit und Eleganz in Erinnerung bleiben, sondern auch wegen des immensen Aufwands – nur, wer 2021 alles gegeben hat, wurde am Ende mit ultrafeinen Weinen belohnt, wie wir sie seit Jahren nicht mehr im Glas hatten. An der südlichen Rhône ist 2021 ein Jahr der puren Trinkfreude. Alles ist sofort da, offen und so unglaublich fein. Die Alkoholgrade liegen rund 1,5 Prozent unter denen der vergangenen Jahrgänge. Sowohl die Weißen als auch die Roten sind hervorragend balanciert und bestechen mit guten Säurewerten und hoher Frische. Die Weine sind hocharomatisch, die Frucht ist schmeichelhaft und fast schon spielerisch-abgehoben. Eine Grenache voll auf der Pinot-Spur – wann gab es das zuletzt?! Die nördliche Rhône bringt 2021 einen Stil, den dort viele für nicht mehr möglich hielten: Extrem fein und verspielt, fast schon schwebend und mit einer genialen Frische ausgestattet. Ein Jahr für große Weißweine mit strahlender Aromatik und hervorragender Lagerfähigkeit, ein Jahr für herrlich klassische, stilvolle, delikate Rotweine mit betörend ätherischen Noten von Pfeffer und Veilchen und ultrafeiner, aber aufregender Tanninstruktur. All in all ist 2021 an der Rhône ein Jahr für Finessetrinker, für Liebhaber der Feinheit, der Frische und der Eleganz. Lange hat man sich nach solchen klassischen Jahren gesehnt. Aber klassisch mit einem genialen Twist, denn am Ende vereint 2021 mit seiner schlanken, hochfeinen Art und der genialen Duftigkeit und Aromatik das Beste von damals und heute. »Zurück in die Zukunft!« – das beschreibt diesen aufregenden Rhône-Jahrgang wohl letztlich am besten.

91
/100

Parker über: Cotes du Rhone Villages Les Quartz

-- Parker: A blend of 80% Grenache (aged in foudre and demi-muid) and 20% Syrah (aged in demi-muid and older barriques), the 2021 Cotes du Rhone Les Quartz is a crystalline embodiment of raspberry and strawberry fruit. It's medium to full-bodied, pure, silky and succulent, with undeniable length and elegance. 91/100

Mein Winzer

Le Clos du Caillou

Sylvie Vacherons sieben Hektar umfassende Weinberge liegen im nordöstlichen Teil der Appellation und grenzen an Beaucastel. Die Weinberge werden biologisch organisch bearbeitet (seit 2010 zertifiziert) und sind überwiegend in der Umstellung zur Biodynamie.

Cotes du Rhone Villages Les Quartz 2021