Cotes du Rhone Le Bouquet des Garrigues 2021

Le Clos du Caillou: Cotes du Rhone Le Bouquet des Garrigues 2021

BIO

Zum Winzer

94+
100
2
Grenache 70%, Syrah 15%, Mourvedre 5%, Carignan 5%, Counoise 5%
5
rot, trocken
15,0% Vol.
Trinkreife: 2024–2036
Verpackt in: 12er
9
voluminös & kräftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 94+/100
Jeb Dunnuck: 88–90/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cotes du Rhone Le Bouquet des Garrigues 2021

94+
/100

Lobenberg: Die Cuvée besteht aus 70% Grenache, 15% Syrah und 15% Mourvèdre. Nach der Verkostung des regulären, einfach Côtes du Rhône des Erzeugers, probiert. Clos Caillou arbeitet komplett biodynamisch. Circa 20 Prozent Rappenanteil in der Gärung. Vergärung im Betontank, Ausbau im alten Fuderfass, ganz klassisch. Nur in einige ungeschwefelte Weine, wie der Bouquet des Garrigues und auch in die Châteauneufs, gehen die Rappen mit rein. Bekanntermaßen ist dieser Côtes du Rhône Village ursprünglich ein Châteauneuf du Pape gewesen. Ein geiziger Vorfahre hat aus steuerlichen Gründen für die Abwertung gesorgt. Das ist leider nicht mehr reversibel. Aber im Grunde ist dies ein Châteauneuf du Pape. Auch die anderen CdR Quartz und Reserve von Caillou liegen alle auf Gemeindegrund von Châteauneuf. Der 2021er ist wunderbar frisch, leichtfüßig, saftig schon im Duft, sehr elegant, nicht so sehr Blockbuster wie 2019, viel zugänglicher. Die Lagen von Clos du Caillou sind alle eines Châteauneufs würdig. Dieser Bouquet des Garrigues ist in der Nase unglaublich fein, reiche, tiefe, rote Pflaume, Schlehe, viel Himbeere, die eine Signatur von 2021 ist. Auch Pfirsich, Grapefruit und Papaya darunter, viel Kirsche, schöne würze, aromatische Dichte und Intensität. Voluminös, aber auch hier weniger tanninreich und drückend als 2019 und 2020. Feiner, geschliffener. Dennoch druckvoller Antritt im Mund, wow, hat dieser Wein für einen Côtes du Rhône einen Druck, spicy bis zum Abwinken. Der Mourvèdre Anteil steigt von Jahr zu Jahr in allen Weinen von Caillou. Die Rebsorte scheint am besten adaptiert zu sein an die Klimaveränderung, alle Topweingüter pflanzen jetzt Mourvèdre und verändern ihre Cepage. Ich bin seit Jahren ein Fan dieses Weines und werde ihm immer folgen. Ich weiß gar nicht ob es viele Côtes du Rhône gibt, die auf dieses Level kommen, weil er eigentlich eine ganze Stufe darüber ist. Phänomenaler Stoff. 94+/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2021 stellt an der Rhône zweifellos einen Einschnitt in der Reihe der heißen, trockenen, mediterranen Jahrgänge dar, wie wir sie spätestens seit 2015 durchweg erlebt haben. 2021 erinnert viele Winzer im Rhônetal gar an die »guten alten Zeiten« vor 20, 30 Jahren – späte Lese, hohe Säurewerte und eine Phenolik wie es sie zuletzt in den 90ern gab. Ein Jahrgang der großen Emotionen, ein ständiges auf und ab der Gefühle: Die extreme Frostepisode vom 7. bis 9. April mit Temperaturen von teilweise fast -10°C betraf fast alle französischen Weinbaugebiete. Teilweise sorgte der Frost für einen kompletten Ernteausfall. Drei Wochen lang regte sich gar nichts in den Weinbergen des Rhônetals. Wie durch ein Wunder trieben viele Reben doch noch aus, aber nicht ohne Folgen: Die eiskalten Nächte brachten die Natur aus dem Gleichgewicht, der Wiederaustrieb verlief geradezu anarchisch, die Arbeit im Weinberg war extrem anspruchsvoll und verlangte den Winzerinnen und Winzern alles ab. Die wohltuenden Regenfälle während des gesamten Vegetationszyklus, die gemäßigten Temperaturen im Sommer und der goldene Herbst sorgten für ein großes Durchatmen. Am Ende wird 2021 nicht nur als Jahrgang der plötzlichen Wiedergeburt der Klassik, der Feinheit und Eleganz in Erinnerung bleiben, sondern auch wegen des immensen Aufwands – nur, wer 2021 alles gegeben hat, wurde am Ende mit ultrafeinen Weinen belohnt, wie wir sie seit Jahren nicht mehr im Glas hatten. An der südlichen Rhône ist 2021 ein Jahr der puren Trinkfreude. Alles ist sofort da, offen und so unglaublich fein. Die Alkoholgrade liegen rund 1,5 Prozent unter denen der vergangenen Jahrgänge. Sowohl die Weißen als auch die Roten sind hervorragend balanciert und bestechen mit guten Säurewerten und hoher Frische. Die Weine sind hocharomatisch, die Frucht ist schmeichelhaft und fast schon spielerisch-abgehoben. Eine Grenache voll auf der Pinot-Spur – wann gab es das zuletzt?! Die nördliche Rhône bringt 2021 einen Stil, den dort viele für nicht mehr möglich hielten: Extrem fein und verspielt, fast schon schwebend und mit einer genialen Frische ausgestattet. Ein Jahr für große Weißweine mit strahlender Aromatik und hervorragender Lagerfähigkeit, ein Jahr für herrlich klassische, stilvolle, delikate Rotweine mit betörend ätherischen Noten von Pfeffer und Veilchen und ultrafeiner, aber aufregender Tanninstruktur. All in all ist 2021 an der Rhône ein Jahr für Finessetrinker, für Liebhaber der Feinheit, der Frische und der Eleganz. Lange hat man sich nach solchen klassischen Jahren gesehnt. Aber klassisch mit einem genialen Twist, denn am Ende vereint 2021 mit seiner schlanken, hochfeinen Art und der genialen Duftigkeit und Aromatik das Beste von damals und heute. »Zurück in die Zukunft!« – das beschreibt diesen aufregenden Rhône-Jahrgang wohl letztlich am besten.

88–90
/100

Jeb Dunnuck über: Cotes du Rhone Le Bouquet des Garrigues

-- Jeb Dunnuck: Not yet bottled, the 2021 Côtes Du Rhône Le Bouquet des Garrigues brings more volume and depth over the Le Caillou, offering assorted darker, raspberry and blackberry fruit, notes of ground pepper and sappy flowers, medium body, supple tannins, and a great finish. 88-90/100

Mein Winzer

Le Clos du Caillou

Sylvie Vacherons sieben Hektar umfassende Weinberge liegen im nordöstlichen Teil der Appellation und grenzen an Beaucastel. Die Weinberge werden biologisch organisch bearbeitet (seit 2010 zertifiziert) und sind überwiegend in der Umstellung zur Biodynamie.

Cotes du Rhone Le Bouquet des Garrigues 2021