Riesling Maustal Großes Gewächs 2021

Zehnthof Luckert: Riesling Maustal Großes Gewächs 2021

BIO

VDP

Zum Winzer

96–98
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2024–2047
Verpackt in: 6er
9
voll & rund
frische Säure
mineralisch
3
Lobenberg: 96–98/100
Suckling: 95/100
6
Deutschland, Franken
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Maustal Großes Gewächs 2021

96–98
/100

Lobenberg: Maustal ist ein Amphitheater an den Mainhängen südlich von Sulzfeld. Süd-südöstliche Ausrichtung, also Morgensonne, aber keine Abendhitze, wie im Burgund. Dazu karger Muschelkalkboden und alte Reben. Dazu karger Muschelkalkboden, nach einem halben Meter Erdauflage kommt direkt der Kalksteinfels. 35 bis 40 Jahre alte Reben. Zertifiziert biologische Weinbergsarbeit. Kurze Maischestandzeit von ein paar Stunden, dann spontane Vergärung und Ausbau auf der vollen Hefe im traditionellen Doppelstückfass aus heimischer Spessart-Eiche. Durch Peronospora-Druck vom nassen Sommer ist der Ertrag erneut extrem reduziert gewesen. Wieder nur etwa 20 Hektoliter pro Hektar im Betriebsschnitt. Von vielen Weinen konnte nur ein Bruchteil der normalen Menge geerntet werden. Die Böden auf denen der Riesling im Maustal steht sind noch etwas karger als beim Silvaner und das zeigt sich in der Nase durch die noch größere Feinheit. Riesling liebt ja die sehr kargen, steinigen Böden auf denen einige andere Rebsorten verweifeln würden. Dadurch baut sich diese enorme Salzigkeit und die feste Struktur am Gaumen auf, diese mineralische Tiefe und Strahlkraft aus dem Muschelkalk. Zitronengras, Zitruszeste, Grapefruit, supersaftig, herbkräuterig, dann wieder Gerbstoffgrip und Salz. Was für ein wildes, vibrierendes Spiel. Dabei kommt er mit einer ähnlichen Seidigkeit und Eleganz wie die Silvaner dieses Jahr. 2021 ist die Rückkehr zum echten Cool-Climate, kühl, berauschend frisch und voller Spannung und Energie. Ein super Jahr! 96-98/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

95
/100

Suckling über: Riesling Maustal Großes Gewächs

-- Suckling: Stunningly vibrant nose of Amalfi lemon with an exciting whiff of flint. On the concentrated and tightly wound palate, giant chalk-dust minerality is married to Amalfi-lemon juiciness and a salty touch that ignites the whiplash finish of this great Franken dry riesling. From organically grown grapes. Drink or hold. Screw cap. 95/100

Mein Winzer

Zehnthof Luckert

Das Weingut Luckert ist ein echtes Familienunternehmen. Aktuell wird es von Ulrich, Wolfgang und Sohn Philipp Luckert und deren Familien geleitet. Ulrich hat beim Fürstlich Castell’schen Domänenamt gelernt, Wolfgang beim Würzburger Bürgerspital, Philipp bei Fürst in Bürgstadt.

Riesling Maustal Großes Gewächs 2021