Riesling Kupfergrube Großes Gewächs 2021

Schäfer Fröhlich: Riesling Kupfergrube Großes Gewächs 2021

VDP

Limitiert

Zum Winzer

96–98
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2029–2054
Verpackt in: 6er
9
voll & rund
mineralisch
3
Lobenberg: 96–98/100
Suckling: 96/100
Parker: 95–96/100
Gerstl: 20/20
6
Deutschland, Nahe
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Kupfergrube Großes Gewächs 2021

96–98
/100

Lobenberg: Die Kupfergrube steht komplett auf Porphyr-Gestein. Das ist hartes, dunkles Vulkangestein. Früher gelesen als die anderen Großen Gewächse, da Tim Fröhlich will einfach keine weichen Trauben während der Ernte. Reif, aber sie müssen knackig bleiben. Und das Lesegut war perfekt reif dieses Jahr, die Trauben stramm und knackig, gefühlt sehr kühl. Tim war ausgesprochen zufrieden mit den Trauben, obwohl der Pflanzenschutz intensiv war. Wegen der guten Wasserversorgung sind die Spontis gut durchgegoren dieses Jahr. Der Jahrgang braucht weniger Restzucker als zunächst anzunehmen war. Trotz sehr prägnanter Säure und hammerharter Mineralität, die puristisch und satt daherkommt, haben die Weine eine gute innere Balance durch ihre Dichte und Substanz. Die typische Reduktion ist ganz fein, kommt nicht so brachial wie manchmal, sondern als feine Nuance. Die Nase duftet wie eine Kiesgrube, Kieselsteine, Minze, Tonicwater, weiße Johannisbeere. Glockenklar und kristallin. Tim hat das Tänzerische und Filigrane noch besser rausgearbeitet in den letzten Jahren, die Weine sind noch schlanker geworden. Die krachende Säure ist das taktgebende Element neben der dunkelwürzigen, rauchigen Mineralität, aber der hohe Extrakt puffert das Ganze perfekt ab. Die schlanke Feinheit aus dem Blauschiefer-Terroir ist bestechend klar herausgearbeitet. Die Kupfergrube war selten so fein nuanciert und elegant und dabei so klirrend mineral und vibrierend vor Säurefrische, ein großes Versprechen an einen linearen, guten Reifeverlauf im Alter. Ein bisschen Freakstoff ist das, sicher mehr noch als die Vorjahre, aber wahre Rieslingfreaks gehen bei dieser glockenklaren Finesse in die Knie. Superb. 96-98/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

96
/100

Suckling über: Riesling Kupfergrube Großes Gewächs

-- Suckling: Still very youthful and a bit closed, but the special smokiness and flintiness of this great vineyard is already very clear. Diamond-bright and laser-beam straight, this is almost too racy and energetic, but it’s so polished that this is absolutely no problem. Noble austerity at the very long finish. From organically grown grapes with Fair'n Green certification. Drinkable now, but best from 2023. 96/100

95–96
/100

Parker über: Riesling Kupfergrube Großes Gewächs

-- Parker: From a 40-ar-plot with old vines in the top part of the porphyry cru, the 2021 Kupfergrube GG offers a very clear, precise and aromatic but also flinty bouquet with yellow-fleshed stone fruit aromas intertwined with notes of crushed stones. On the palate, this is a round and juicy yet also very elegant and delicate Riesling with great finesse and elegance but also a hedonistic character paired with stimulating salinity and crunchy structural elements. A gorgeous wine. Tasted as a sample at the domaine in July 2022. 95-96/100

20
/20

Gerstl über: Riesling Kupfergrube Großes Gewächs

-- Gerstl: Die kleinste Lage mit nur 0,2 ha, es werden nur 1000 bis 1200 Flaschen produziert. Der Duft ist unbeschreiblich sinnlich, strahlt Frische und tiefgründige Mineralität aus. Noble Kräuter und florale Aromen schweben über der zitrischen Fruchtaromatik. Man kann der Kupfergrube eine gewisse Cremigkeit nicht absprechen, sie passt wunderschön zur knackig frischen Säure. Frucht und Mineralität in schönster Balance, wobei zum Finale hin die Mineralität etwas stärker scheint. 20/20

Mein Winzer

Schäfer Fröhlich

Seit 1800 betreiben Fröhlichs Weinbau an der Nahe. Tim Fröhlich bewirtschaftet zusammen mit seiner Familie das 16 Hektar große Weingut. Die Lagen mit ihren unterschiedlichen Gesteinsböden bilden das Fundament für unverwechselbare, authentische Rieslinge.

Riesling Kupfergrube Großes Gewächs 2021