Riesling Felsenberg Großes Gewächs 2021

Schäfer Fröhlich: Riesling Felsenberg Großes Gewächs 2021

VDP

Limitiert

Zum Winzer

96–99
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2027–2051
Verpackt in: 6er
9
voll & rund
mineralisch
3
Lobenberg: 96–99/100
Suckling: 97/100
Parker: 96–97/100
6
Deutschland, Nahe
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Felsenberg Großes Gewächs 2021

96–99
/100

Lobenberg: Tim Fröhlich will einfach keine weichen Trauben während der Ernte. Reif, aber sie müssen knackig bleiben. Und das Lesegut war perfekt reif dieses Jahr, die Trauben stramm und knackig, gefühlt sehr kühl. Tim war ausgesprochen zufrieden mit den Trauben, obwohl der Pflanzenschutz intensiv war. Wegen der guten Wasserversorgung sind die Spontis gut durchgegoren dieses Jahr. Der Jahrgang braucht weniger Restzucker als zunächst anzunehmen war. Trotz sehr prägnanter Säure und hammerharter Mineralität, die puristisch und satt daherkommt, haben die Weine eine gute innere Balance durch ihre Dichte und Substanz. Wilde Porphyrmineralität im Mund, saftig und griffig. Felsenberg hat von Haus aus schon etwas mehr Druck und Schmelz als der Stromberg, deshalb arbeitet Tim hier überhaupt nicht mehr mit Maischestandzeiten oder später Lese. Er versucht nur noch mit Finesse und Eleganz zu punkten. Zudem hat Tim noch mehr Flächen hinzu bekommen hier, die höher liegen und somit noch mehr kühlen Ausdruck bringen. Sehr viel Rauch in der Nase, dunkle Würze, grüner Speck, Steinsalz, Pfeffer. Sehr straight, knackig-trocken, puristisch auf dem Stein laufend, auch Tabak, Schwarztee, herb und saftig, aber so berstend vor Gestein, dass es fast schmerzt. Ein Kracher-Felsenberg, pures Gestein. Alle, die auch nur im entferntesten einen gewissen Charme im Wein suchen, sollten großen Sicherheitsabstand zu diesem Gesteinshammer nehmen. Obwohl es nicht im entferntesten grün oder unreif ist – aber es hat eben Zug wie ein Bulldozer. 96-99/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

97
/100

Suckling über: Riesling Felsenberg Großes Gewächs

-- Suckling: 25 Jul, 2022 – Welcome to the smoke-hole of radically mineral dry riesling! Here is the dark side of the force, in spite of the yellow-grapefruit zest. Very slowly but steadily opens with aeration. So ripe, yet so savagely original, so precise and subtle. The finish is like licking a samurai sword from the hilt to the tip. From organically grown grapes with Fair'n Green certification. Drinkable now, but best from 2023. 97/100

96–97
/100

Parker über: Riesling Felsenberg Großes Gewächs

-- Parker: From porphyry soils, the 2021 Felsenberg GG offers a pure yet intense and elegant, darker toned and flinty bouquet of crushed stones with plummy notes, delicate spices and herbal notes. Full-bodied, pure and fresh on the palate, with fine tannins and ripe and refined acidity, this is a lush and round but finely tannic and aromatic Felsenberg with enormously salinity on the intense and aromatic, crisp and crunchy finish. Tasted as a sample at the domaine in July 2022. 96-97/100

Mein Winzer

Schäfer Fröhlich

Seit 1800 betreiben Fröhlichs Weinbau an der Nahe. Tim Fröhlich bewirtschaftet zusammen mit seiner Familie das 16 Hektar große Weingut. Die Lagen mit ihren unterschiedlichen Gesteinsböden bilden das Fundament für unverwechselbare, authentische Rieslinge.

Riesling Felsenberg Großes Gewächs 2021