Riesling Vulkangestein 2021

Schäfer Fröhlich: Riesling Vulkangestein 2021

Zum Winzer

94–95
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,0% Vol.
Trinkreife: 2024–2036
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
3
Lobenberg: 94–95/100
Suckling: 93/100
Parker: 92/100
Gerstl: 18+/20
6
Deutschland, Nahe
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Vulkangestein 2021

94–95
/100

Lobenberg: Das Lesegut war perfekt reif dieses Jahr, die Trauben stramm und knackig, sehr kühl in ihrer Art, aber durch den sonnigen Herbst nach einer späten Lese auch voll reif. Der Vulkangestein kommt immer rund 50/50 aus dem Stromberg und Felsenberg. Die Reben sind 25 bis 35 Jahre alt, eigentlich ein perfektes Rebalter, aber in letzter Konsequenz noch nicht alt genug für die GGs. Vulkangestein heißt dieser Wein natürlich, weil er überwiegend von diesen extrem harten Vulkangesteinsmassen des Strombergs stammt. Feuersteinähnliche Gesteinsstrukturen. Diese Reben sind für das Große Gewächs aus dem Stromberg noch etwas zu jung, deswegen kommen sie in den Vulkangestein. Mitte Oktober gelesen, aus sehr steilen Parzellen. Alles sehr reif, aber durch die Kargheit des Bodens und nach vielen kühlen Nächten die pure Mineralität. Das Alter der Reben bringt dann diese Kräuterwürze und diese steinige Mineralität. Das Vulkangestein bringt immer eine tolle Würze. Dazu die reduktive Spannung im Duft wie sie typisch ist für Schäfer-Fröhlich. Dunkle Mineralität, wunderbare Krautwürze vom harten Vulkangestein. Sehr kühl, sehr elegant und trotzdem intensiv. Kühl und dunkel im Ausdruck, Feuerstein, grüner Apfel, Zitronenzesten, knackig-trocken. Hier muss man gar nichts mehr korrigieren bei dieser stimmigen, straffen, puristischen aber eben nicht aggressiven Nummer. Eben mit dieser Fülle an Schiefermineralik und Vulkanbodenmineralik unterlegt. Bis Anfang April auf der Feinhefe. Dieser Gletscherwassercharakter des kühlen Jahres 2021 ist enorm faszinierend, so klar und pur. Ein Jahr wie gemacht für Tim Fröhlichs Stil, das ganz Klare, Kristalline, die innere Kraft ohne Fett. Das schmeckt absolut grandios. 94-95/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

93
/100

Suckling über: Riesling Vulkangestein

-- Suckling: 25 Jul, 2022 – The smoked-bacon and cool white-peach nose pulls you into this super-stony dry riesling that’s very sleek, yet ripe through and through. Pronounced cardamon note at the stunningly vibrant finish, which doesn’t want to stop! From vineyards that are 30-plus years old. From organically grown grapes with Fair'n Green certification. Drink or hold. Screw cap. 93/100

92
/100

Parker über: Riesling Vulkangestein

-- Parker: The 2021 Riesling Trocken Vulkangestein offers a clear and flinty bouquet of ripe and juicy white and yellow-fleshed peaches, apricots and mirabelles intertwined with flinty notes of crushed rocks. Round and lush but still fresh and piquant, this is a generous but elegant, refined and all-in-all coolish Riesling with ripe yet not all-too-ripe stone fruit aromas and crunchy fruit whose juice is perfectly interwoven with the mineral sound of music. 12% stated alcohol. Screw cap. Tasted in July 2022. 92/100

18+
/20

Gerstl über: Riesling Vulkangestein

-- Gerstl: Eine Cuvée von den jungen Reben aus den Lagen Stromberg und Felsenberg, diese Reben sind immerhin durchschnittlich 25 Jahre alt. Der Vulkangestein ist der Zweitwein der Grossen Gewächse. Geniale mineralische Duftwolke mit unheimlich viel Tiefgang. Sehr puristisch ausgebaut mit einem Hauch von Zitrusfrucht und tänzerischen floralen Aromen. Am Gaumen glänzt er mit einer prägnanten Säure. Mineralisch und überaus zartfruchtig. 18+/20

Mein Winzer

Schäfer Fröhlich

Seit 1800 betreiben Fröhlichs Weinbau an der Nahe. Tim Fröhlich bewirtschaftet zusammen mit seiner Familie das 16 Hektar große Weingut. Die Lagen mit ihren unterschiedlichen Gesteinsböden bilden das Fundament für unverwechselbare, authentische Rieslinge.

Riesling Vulkangestein 2021