Kühling-Gillot Riesling Pettenthal Großes Gewächs 2021

Battenfeld-Spanier & Kühling-Gillot: Kühling-Gillot Riesling Pettenthal Großes Gewächs 2021

BIO

VDP

Zum Winzer

97–100
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2051
Verpackt in: 6er
9
frische Säure
3
Lobenberg: 97–100/100
Suckling: 98/100
Meininger: 97/100
Gerstl: 20+/20
6
Deutschland, Rheinhessen
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Kühling-Gillot Riesling Pettenthal Großes Gewächs 2021

97–100
/100

Lobenberg: Die Lage Pettenthal ist purer roter Schiefer in 100 Prozent Ostexposition. Biodynamische Bewirtschaftung. Handlese in kleine Kisten. In der Regel als Ganztraube auf die Presse, die Trauben werden höchstens minimal auf der Presse angequetscht mal stehengelassen. Per Falldruck geht es runter in den Keller. Keine Schönung, Klärung nur per Sedimentation. Alles rein spontanvergoren und ausgebaut im großen Holz. Komplett trocken durchgegoren. Das Pettenthal ist eine extreme Steillage und eigentlich das Kernstück des Roten Hangs. Zwischen Hipping und Rothenberg gelegen. Im Vergleich zum Hipping deutlich steiniger, wilder und maskuliner. Die Nase ist puristisch und in der Jungend oft bedeckt, wirkt staubig und unnahbar. Mirabelle, grüne und gelbe Quitte, Eisenstaub, Tabak, Rosmarin, ein Hauch Tomatenmark. Das Mundgefühl des Weines ist absolut irre, genau wie letztes Jahr, aber 2021 ist vibrierender, stahliger, purer, wilder. Total geschmeidig-geschliffene Salzigkeit, angeraut-samtig. Eine wunderbare Säure, die diesem Pettenthal ein solch betörende Finesse und Kristallklarheit verleiht. Ein großer Riesling, mit einer atemberaubenden Feinheit und Präzision in 2021, zum Niederknien. 97-100/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

98
/100

Suckling über: Kühling-Gillot Riesling Pettenthal Großes Gewächs

-- Suckling: Very youthful nose of toasted baguette, wild herbs and apricots. Very tightly wound on the sleek and highly-structured palate, you'll need plenty of patience to experience this at its glorious peak, but the combination of concentration and brilliance here is truly staggering. Mouthwatering salty minerality at the super-long finish. From organically grown grapes. Drinkable now, but best from 2024. 98/100

20+
/20

Gerstl über: Kühling-Gillot Riesling Pettenthal Großes Gewächs

-- Gerstl: Pettenthal ist immer einer meiner absoluten Lieblings-Rieslinge. Es ist ja so, dass auch die anderen Grossen Gewächse absolute Top-Rieslinge auf höchstem Niveau sind, dieser hier aber strahlt einfach irgendwie nochmals eine zusätzliche Dimension aus. Aromatik, Mineralität, Frische – alles scheint nochmals eine Spur ausgeprägter zu sein. Herrlich würzige Aromen im Hintergrund verleihen dem Wein Komplexität und einen besonders verführerischen Duft. Zarter Auftakt am Gaumen, wird dann aber zu einem wahren Steigerungslauf. Nach und nach weicht die erfrischende Säure der feinen, eleganten Frucht, der delikaten Mineralität und auch der noblen Kräuteraromatik. Etwas sprachlos sitze ich da und sinniere über diesen genialen Wein. Für mich ist das einer, der unbedingt in den Keller muss. 20+/20

Mein Winzer

Battenfeld-Spanier & Kühling-Gillot

Caroline Kühling-Spanier und ihr Mann H.O. Spanier oder die Grande Dame und der Grandseigneur Rheinhessens wie man auch sagen könnte. Beide vereint die tiefe Naturverbundenheit, die sich durch eine biologische bzw. seit 2005 auch biodynamische Arbeitsweise ausdrückt. Sowie die Liebe zum...

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