Riesling Roxheimer Höllenpfad Erste Lage 2021

Dönnhoff: Riesling Roxheimer Höllenpfad Erste Lage 2021

VDP

Zum Winzer

96
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2024–2044
Verpackt in: 6er
9
frische Säure
mineralisch
exotisch & aromatisch
3
Lobenberg: 96/100
Jancis Robinson: 18,5/20
Suckling: 94/100
Parker: 94/100
Gerstl: 19/20
6
Deutschland, Nahe
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Roxheimer Höllenpfad Erste Lage 2021

96
/100

Lobenberg: Feiner, roter Sandstein an einem sehr steilen Südhang, weiter entfernt vom Fluss. Sehr alte Reben. Dementsprechend, anders als im Kahlenberg, viel mehr Wucht und Druck. Pinke Grapefruit mit Sommerapfel, Zitronengras, sehr kräutrig, Rucola, Kerbel und Pfingstrosen. Auch ein bisschen rote Elemente wie Johannisbeere, einen kleinen Hauch Preiselbeere. Der Wein ist auf der einen Seite mineralisch und ausdrucksstärker als der zuvor probierte Kahlenberg, er ist intensiver, aber wirkt dennoch harmonischer und kompletter. Dieser Buntsandstein bringt auch Fülle und Wärme mit, die ihn zumindest gefühlt etwas schmelziger macht. Kahlenberg ist straighter, aber auch linearer. Der Höllenpfad ist erhabener, getragener und irgendwo auch feiner. Aber die Säure und vor allem die mineralische Schärfe dieses Steins kommen auch hier klar zum Ausdruck, nur gefühlt etwas milder. Unendlich lang und wie gesagt scharf mit hoher Extraktsüße. Und das kommt ihm unglaublich zugute. Die Wärme kommt aus dem Extrakt und der Frucht, nicht aus dem Alkohol, denn der ist hier sehr moderat. Hallt lange nach in feiner Mineralität und rotgelber, vibrierender Frucht. 96/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

18,5
/20

Jancis Robinson über: Riesling Roxheimer Höllenpfad Erste Lage

-- Jancis Robinson: The warmth of the stones and the cool of the vintage come together in pitch-perfect harmony to reveal fine fruit-laced aromas atop a firm structure and acidic backbone. Cool stream, bread crust, green apple, apricot and lime. The lithe and elegant palate dances with salty grace and stony grip; ripe apple and wild herbs. Tightly hugs the defined curves like a roadster along the dizzying Pacific Coast Highway. Breathtaking beauty, with pure muscle and speed beneath. 18,5/20

94
/100

Suckling über: Riesling Roxheimer Höllenpfad Erste Lage

-- Suckling: 25 Jul, 2022 – Wild berries and herbs, plus a splash of blood-orange juice. Wonderful interplay of fine-grained minerality and juicy fruit that’s never loud, the acidity only clearly perceptible at the very long finish that shows mountain-spring freshness. From organically grown grapes with Fair'n Green certification. Drink or hold. 94/100

94
/100

Parker über: Riesling Roxheimer Höllenpfad Erste Lage

-- Parker: The 2021 Roxheimer Höllenpfad Riesling trocken is very clear, refined and coolish on the stony and flinty yet tender, beautifully balanced and spicy nose that reveals perfectly ripe and elegant Riesling fruit with rosemary and salty, darker-toned terroir notes. Lush and refined on the palate, this is a dense and complex, firmly structured but elegant, smooth-flowing and persistently saline Höllenpfad with a long, saline and juicy finish. A gorgeous Riesling that is outstanding again. 12.5% stated alcohol. Natural cork. Tasted at the domaine in July 2022. 94/100

19
/20

Gerstl über: Riesling Roxheimer Höllenpfad Erste Lage

-- Gerstl: Wir diskutieren über die Unterschiede zwischen dem Kahlenberg und dem Höllenpfad. Dass beide Weine grossartig sind, darüber ist man sich sofort einig. Der Duft zeigt ebenfalls viel Mineralität und Tiefgang. Hier haben wir aber eine etwas stärker ausgeprägte Frucht mit zitrischen und gelbfruchtigen Aromen. Im Hintergrund fein würzig und mit einem Hauch von floralen Aromen. Auch am Gaumen ist der Höllenpfad etwas fruchtiger. Das Terroir ist geprägt von reinem, rotem Sandstein, was dem Wein seine unvergleichliche Eleganz verschafft. Helmut Dönnhoff: 'An diesem Jahrgang begeistert mich die Säure, die so schön eingebunden ist.' Die Länge ist atemberaubend und hallt noch minutenlang nach. 19/20

Mein Winzer

Dönnhoff

Den heilige Gral des deutschen Rieslings – nicht wenige Liebhaber verorten ihn bei den Dönnhoffs im Nahetal. Helmut Dönnhoff gehört völlig ohne Zweifel zu den fünf besten Weißwein-Erzeugern des Erdballs und ist heute eine lebende Riesling-Legende. Sein Sohn Cornelius hatte also große Fußstapfen zu...

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