Riesling Gutswein 2021

Dönnhoff: Riesling Gutswein 2021

VDP

Zum Winzer

93
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
11,5% Vol.
Trinkreife: 2022–2030
Verpackt in: 6er
9
leicht & frisch
frische Säure
3
Lobenberg: 93/100
Suckling: 91/100
Parker: 91/100
Gerstl: 17+/20
6
Deutschland, Nahe
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Gutswein 2021

93
/100

Lobenberg: Der Gutswein kommt hauptsächlich aus zwei Lagen, Oberhäuser Kieselberg mit Tonschieferboden und Oberhäuser Felsenberg mit vulkanischem Boden. Diese beiden Lagen wurden früher auch mal separat abgefüllt, aber im Zuge des Qualitätsbestrebens bei den Gutsweinen fließen sie jetzt hier ein. Zudem kommen auch die Vorlesen aus den Ersten und den Großen Lagen dazu. Die Gutsweine bei den Toperzeugern sind einfach nicht mehr das was sie einmal waren, denn ein heutiger Gutswein würde im Vergleich einen Ortswein von vor 10 oder 15 Jahren locker wegpusten. Der Wein hat einen wunderbar leichten Alkoholgrad von 11.5%. Die Nase ist ein Traum eines Nahe-Rieslings, sehr duftig, zart, gelbes Steinobst, Apfelnoten, total harmonisch. Der Witterungsverlauf war im Herbst eigentlich nahezu perfekt, diese Balance und Frische zeigt sich auch eins zu eins in den Weinen. Die Quadratur des Kreises, genau das was man sucht. Volle Reife, verspielter Charme und dennoch knackige Frische und Pikanz aus den Böden. Das Lesegut war total clean an der Nahe, es gab nur wenig Botrytis. Die Frucht ist sehr europäisch in der Nase, schöner Sommerapfel, Birne, Zitronengras, Orangenzeste. Knackiger Mund, wow, ist das pikant und druckvoll, das macht richtig Freude. Das hat schon mächtig Schub aus der Fruchtreife und der pikanten Fruchtsäure, immenser Zug, dann kommt das Salz vom Schiefer und die Power aus den Vulkanböden hinzu. Archetypisch Nahe und wie immer eigentlich schon eine Klasse über der Gutswein Kategorie mit dieser Griffigkeit und Mineralität im Nachhall. Immer einer der genialsten Gutsweine mit seiner schicken Fruchtdimension. 93+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

91
/100

Suckling über: Riesling Gutswein

-- Suckling: Brimming with stone fruit, this juicy dry riesling is hard not to like. Very lively and light-footed, also thanks to the moderate alcohol (11.5%), the mineral acidity and the spritz of natural carbon dioxide, which really lift the very clean finish. From organically grown grapes with Fair'n Green certification. Drink now. Screw cap. 91/100

91
/100

Parker über: Riesling Gutswein

-- Parker: Predominantly from volcanic soils, the 2021 Riesling Trocken is super clear, fresh and flinty on the precise and reductive nose that shows ripe but focused fruit with white peach and apricot aromas. Light and highly stimulating on the palate, this is a salty, crisp and grippy Riesling with juicy fruit and the mineral expression of the Nahe. 11.5% stated alcohol. Diam cork. Tasted in July 2022. 91/100

17+
/20

Gerstl über: Riesling Gutswein

-- Gerstl: Einmal an diesem Glas riechen und schon wird mir warm ums Herz. Dieser Duft ist einfach himmlisch, Riesling wie aus dem Bilderbuch, was ist das doch für ein Vergnügen, an diesem Glas zu schnuppern. Dann tänzelt da ein Wein über den Gaumen, der einfach nur genial schmeckt. Rassige Säure, verspielte Aromatik, Konzentration, Tiefe, alles ist da, perfekt harmonisch, schlicht und unkompliziert, einfach unendlich gut. 17+/20

Mein Winzer

Dönnhoff

Der heilige Gral des deutschen Rieslings – nicht wenige Liebhaber verorten ihn bei den Dönnhoffs im Nahetal. Helmut Dönnhoff gehört völlig ohne Zweifel zu den zehn besten Weißwein-Erzeugern des Erdballs und ist heute eine lebende Riesling-Legende. Sein Sohn Cornelius hatte also große Fußstapfen zu...

Riesling Gutswein 2021