Riesling Niersteiner Erste Lage 2021

Wittmann: Riesling Niersteiner Erste Lage 2021

BIO

VDP

Limitiert

Zum Winzer

95
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2024–2040
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
frische Säure
3
Lobenberg: 95/100
Suckling: 93/100
Parker: 93/100
6
Deutschland, Rheinhessen
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Niersteiner Erste Lage 2021

95
/100

Lobenberg: Philipp hatte die Chance an grandiose Lagen von Sankt Antony zu bekommen, Orbel und Ölberg. Rote und weiße Johannisbeere, Kräuterwürze mit Meeresbrise und diesem roten Gestein. Total anders in die Nase strömend, das fällt immer etwas aus der Reihe, wenn man hier bei Wittmann probiert. Es ist eben Tonschiefer und nicht wie sonst mit Wittmann verbunden Kalkstein. Alles verändert sich und doch hat es diese ultrapräzise Handschrift von Philipp Wittmann. Trotzdem diese grandiose und säurebeladene Frische, wie man sie eher aus den 1990ern kennt. So viel Grapefruit und Meersalz, wow, die Augen werden schmal. Der Mund ist ein Ereignis mit dieser griffigen, genialen Schiefertextur. Hochverdichtet, aber nicht aus Wucht oder dicker Frucht, sondern aus dieser fast staubigen, extrem steinigen Mineralität vom Roten Hang. Das ist völlig anders als die Kalksteineleganz aus Gundersheim oder Westhofen, wilder, urwüchsiger, feinnerviger, vibrierender, weniger erhaben, nicht mit der Tiefe aus Westhofen. Der Wein ist weniger dicht als der Westhofener, der in 2021 schon eine gewaltige Vielschichtigkeit mitbringt. Ein klassischer Wittmann und dennoch so anders. 95/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

93
/100

Suckling über: Riesling Niersteiner Erste Lage

-- Suckling: Very classic Nierstein aromas of rose hip, wild berries and herbs with a hint of licorice. A cool and sleek wine at the lower end of medium-bodied, with spot-on balance and a delicate finish. From the Oelberg and Orbel GG sites. Limited production. From biodynamically grown grapes with Respekt certification. Vegan. Drink or hold. 93/100

93
/100

Parker über: Riesling Niersteiner Erste Lage

-- Parker: From the Ölberg and Orbel grands crus, the 2021 Niersteiner Riesling '1G' offers a clear, intense and flinty bouquet with notes of wet, crushed red rocks, wet clay and herbs, but the nose is really shining and very elegant. Round and very elegant on the palate, with tender acidity, this is a lush and refined, beautifully balanced, saline as well silky Niersteiner with fine, stimulating lemon bitters on the finish. 13% stated alcohol. Natural cork. Tasted at the domaine in August 2022. 93/100

Mein Winzer

Wittmann

Das Weingut Wittmann existiert seit vielen Generationen. Inzwischen führt Philipp Wittmann das Weingut in langer Familientradition. Die Eltern, Elisabeth und Günter, sind schon noch tatkräftig dabei, aber sie erkannten sehr früh das unbändige Qualitätsstreben und die Führungsqualität des Sohnes, und...

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